Wer hätte gedacht, dass das ursprünglich auf 6 Alben ausgelegte Projekt EISREGEN irgendwann einmal sein 16. Studioalbum veröffentlichen würde? Tatsächlich ist es nun soweit und mit „Grenzgänger“ steht der Nachfolger von „Bitterböse“, der Split mit den Alter Egos GOATFUNERAL ins Haus und knüpft optisch wie thematisch ein wenig an den 2015er-Output „Marschmusik“ an. Das lässt die Spannung und das Blut schon ein wenig kochen.
EISREGEN gehen über Grenzen
Die Zeiten, in denen ein schnell zusammengeschusterter ZDF-Beitrag über eine böse Thüringer Band die halbe Republik in Aufruhr versetzt, sind natürlich längst vorbei, die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien interessiert sich auch nicht mehr für die Band und natürlich wird auch auf „Grenzgänger“ wieder fleißig auf alle möglichen Arten und Weisen das Zeitliche gesegnet.
Der nach dem passend gewählten Intro „Vorposten“ anschließende Opener und Titeltrack weckt dabei Erinnerungen an vergangene Zeiten, ein fieser Text mit Kriegsthematik und äußerst präsenter Violine, so etwas gefällt dem Fan der ersten Stunde. Natürlich kopieren EISREGEN aber ihr von ihnen wenig geliebtes Frühwerk nicht, sondern weben weiter ein Netz aus alten und neuen Einflüssen.
„In Einzelteilen“ hat eine starke Death-Metal-Kante und ist noch eine Ecke härter als der Opener, das Stück würde sich auch gut auf dem leider bisher einmalig gebliebenen EISBLUT-Projekt machen. „Für den Kaiser“ stellt dann so etwas wie die EISREGEN-Version der Brutus/Cäsar-Geschichte dar.
„Grenzgänger“ weitet seinen Sound wieder mehr aus
Die letzten drei Alben der Band, „Fegefeuer“, „Leblos“ und „Bitterböse“ hatten ein recht ähnliches musikalisches Konzept, das überzeugte, aber für „Grenzgänger“ ist es schön, dass das musikalische Korsett wieder einmal aufgebrochen und etwas diverser gemacht wurde. Fiese Black-Metal-Ausbrüche wie in „Als ich noch Kinder fraß“ oder „Auf Galgengrund“ finden sich hier genau so wie schon fast atmosphärische Gothic-Klänge wie beim vorher als Single veröffentlichten „Wiedergänger“.
Nach der gelungenen Neuaufnahme von „Stirb lächelnd“ aus dem Jahr 2000 erwartet uns auf der zweiten CD dann noch eine Art thematische Fortsetzung von „Ein Jahr im Leben des Todes“, welche thematisch ein spannendes Konzept, aber ansonsten gewohnte EISREGEN-Kost bietet.
Wettervorhersage: bald 30 Jahre EISREGEN
Eigentlich war der Tod aus Thüringen auf sechs Alben ausgelegt und sollte schon vor über 15 Jahre sein Ende gefunden haben. Gut, dass dem nicht so ist, denn auch der zehnte Output über dem Verfallsdatum hat wieder einige starke Nummern zu bieten und zeigt, dass EISREGEN noch nicht zum alten Eis(en) gehören. 2025 wird die Band ihr dreißigjähriges Jubiläum feiern, schauen wir mal, was sie uns bis dahin zu bieten hat.
Auf allen Ebenen Schrott.. aber das ist wie einen Kommentar zu Crematory abgeben, also unnötig. Hab‘ gerade aber nichts besseres zu tun.
Ich würde ja auch gerne über das neue Eisregen-Album lästern, aber dafür müsste ich mir fairerweise zumindest den verlinkten Song anhören. Das möchte ich mir selbst jedoch nicht antun. Habe ich jetzt doch gelästert? Ach, keine Ahnung.
Ich war dumm genug es zu tun und kann das Gehörte leider nicht ungeschehen machen. Der Spast wird einfach mal ungefickt sterben und das macht ihn, frei nach Heinz Strunk, rasend. Misogyner Dreck, den niemand braucht und unfassbar schlechte Mucke wie immer.
@ClutchNixon Es heißt Spacken, nicht Spast. Du willst Dich doch nicht auf eine Stufe stellen.
Musik, Video, Band ungehört 0/10, sollte klar sein.
Nö, ich denke mit Spast beleidige ich niemanden mit dem neurologischen Krankheitsbild Spastiker. Aber Vollspacken trifft es natürlich auch sehr gut.
Ich mag Eisregen und auch dieses Album ist definitiv kein Stinker.