Eisregen - Abart

Review

Galerie mit 22 Bildern: Eisregen - Grenzgang Tour 2023 in Frankfurt

17 Alben in 29 Jahren Bandgeschichte sind eine respektable Leistung. EISREGEN werden nicht müde, ihre morbiden und bisweilen abartigen lyrischen Ergüsse, die mit einer Melange aus Dark-, Gothic- und Black Metal versehen sind, auf ihre Jünger loszulassen. Apropos „abartig“ – das ursprünglich „Am Abgrund“ betitelte Album bekam den griffigeren, ebenfalls alliterativen Titel „Abart“ und liefert 14 neue Tracks des Todes aus Thüringen. Wir freuen uns auf Metzelei in allen Formen und Farben und auf ein Wiedersehen mit einer alten Bekannten.

EISREGEN sind abartig

„Am Abgrund“ heißt dafür der Opener von „Abart“ und ist ein gruftig-doomig schleppender, fast schon philosophischer Song über das geplante Ableben. „Ich Und Mein Bolzenschussgerät“ stellt die nächste Ode an ein innovatives Mordwerkzeug dar. Fans von Klassikern wie „Todestag“ können den Trip zum Baumarkt bereits planen. „Im Blutroten Raum“ bietet Standardkost mit Gothic-Schlagseite und in „Lebendköder“ geht das lyrische Ich der Thüringer in einem flotten Banger auf Vampirjagd.

Der Mittelteil von „Abart“ hat mit „Dem Menschsein So Fern“ und „Schöner Sterben“ zwei Filler zu bieten, bevor er mit „Hinterland“ die Sinnlosigkeit der mittelalterlichen Hexenverbrennung treffend darstellt. Für die Textstelle „So läuft der Hase hier bei mir im Hinterland“ fallen einem allerhand fiese T-Shirt-Motive ein. „Rasierfleisch“ braucht ein, zwei Durchläufe zum Zünden und der Titeltrack ist ein einminütiges, grindiges Massaker.

Die Rückkehr alter Bekannter

„Schmutzliebe“ hat zwar ein interessantes Thema und abartiges Video spendiert bekommen, ist aber als Single für das Album nicht repräsentativ. Dafür zeigt der Zehnminüter „Totkörperkunst“, dass EISREGEN auch bei Nummern mit Überlänge den Spannungsbogen noch halten können wie einst bei „Das Kleine Leben“. Als Featuregast am Piano ist Ex-Keyboarder DF dabei, der die Band 2007 verließ.

Die Bonus-CD bietet mit „Die Rückkehr der Elektro-Hexe“ und dem elektronischen Pendant „Elektro Baba Yaga“ gleich zwei Fortsetzungen des größten Livehits der Tambach-Dietharzer. Textlich geht der Track ziemlich unter die Gürtellinie und ist freilich dem Original unterlegen, dennoch wissen EISREGEN auch im 29. Jahr ihres Bestehens, wie sie ihre Fans überraschen können. Mit einer Neuaufnahme von einem weiteren großen Livehit, „1000 Tote Nutten“, entwickelt sich die zweite CD zu einer Mini-Neuauflage der „Hexenhaus“-EP von 2005.

„Abart“ überrascht punktuell und schockiert wenig

Genau wie bei „Grenzgänger“ und prinzipiell jedem Album seit dem überragenden „Marschmusik“ zeigen sich EISREGEN auf „Abart“ treffsicher mit ein bisschen Füllmaterial, das bei einem über 250 Stücke umfassenden Backlog nicht ausbleibt. Fans können die neue Platte ohne Sorge goutieren und alle anderen erwärmen sich für die Ergüsse von Yantit und M. Roth ohnehin nicht mehr.

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09.08.2024

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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3 Kommentare zu Eisregen - Abart

  1. _HUBI_ sagt:

    …HÄSSLICH…einfach nur HÄSSLICH !

    Sorry, aber mit EISREGEN kann ich seit Jahr und Tag nix anfangen.
    Ich hab‘ die Herrschaften auch mal in ’nem kleinen Club live ertragen.
    Das ist keine Musik, das ist kein Metal – das ist einfach NUR HÄSSLICH !

  2. Lysolium 68 sagt:

    Schön das Eisregen wieder ein neues Kunstwerk am Start haben. Die Grenzgänger war ja schon wieder turbo letztes Jahr.

  3. nili68 sagt:

    Zum Image wurde schon genug gesagt, aber die Songs (so auch hier) können halt, bis auf ganz wenige Ausnahmen, einfach nix.
    Als Klein Peterchens erster (Extrem) Metal/Gothic geht das vielleicht noch durch, besonders wenn man religiöse Eltern hat oder so..