Eisheilig - Elysium
Review
Es gibt Bands, bei denen spielt die Ästhetik, nebst der Musik selbst, eine überragende Rolle. Eine Band von solchem Schlag ist unter anderem EISHEILIG. Die Musik dieser vier Tonkünstler vermittelt das gleiche Gefühl, wie die Geschichten von Edgar Allan Poe. Das liebevoll illustrierte Frontcover und das stimmungsvoll aufbereitete Booklet lassen Einblick nehmen, in das lyrische und bildhafte Konzept dieser vier Nostalgiker. Dargestellt sind solche Antiquitäten, wie Grammophone und uralte Schreibmaschinen. Dieser düstere Schwermut, der die Musik durchdringt, ist schon fast greifbar. Auf „Elysium“ treffen nostalgische Impressionen auf harte, metallische Gegenwartsmusik. Elektronische Einflüsse kontrastieren mit den fetten Gitarrenriffs und die gutturale Stimme von Sänger Dennis und sein kernig gerolltes preußisches „Rrrr“ lässt Parallelen zu RAMMSTEIN zu. Das marginale Schlagzeugspiel kann der mächtigen Gitarre nicht Paroli bieten und so thront die Klampfe majestätisch über den restlichen Instrumenten. Lediglich das Keyboard, das die Melodien trägt, bildet hier eine Ausnahme. Die prägnanten deutschen Texte beschäftigen sich mit Themen jenseits der säkularen Vorstellungskraft. Doch darüber hinaus werden aber auch so greifbare Motive wie Einsamkeit, Schwermut, und Verrohung musikalisch aufgearbeitet. Besonders gerne wird eine klerikale Atmosphäre mit Hilfe von Kirchenchören oder hohem weiblichem Operngesang heraufbeschworen. All dies macht die Platte sehr kompakt und hörenswert. Ein Anspieltipp wäre da unter anderem das Lied „Lucifer“ oder auch „Märchenreich“.
Prädikat: Daumen senkrecht in die Luft!
Eisheilig - Elysium
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Gothic Metal / Mittelalter |
Anzahl Songs | 10 |
Spieldauer | 40:20 |
Release | 2006-05-16 |
Label | e-Wave Records/Drakkar |