EISBRECHER lösen ihr Versprechen ein und lassen auf ihr im letzten Herbst erschienenes Coveralbum „Schicksalsmelodien“ nun das Geschwisterchen mit neuen, eigenen Songs folgen. „Liebe Macht Monster“, in diesem Fall bewusst alle drei Wörter groß geschrieben, heißt das neue Werk und ist in seiner Bedeutung doppeldeutig gewählt, sodass es als ein Satz oder drei eigenständige Worte gelesen werden kann.
EISBRECHER bleiben ihrem Stil treu
War „Schicksalsmelodien“ vergangenes Jahr etwas zu angepasst und konnte sich im Sumpf der Coveralben nur bedingt durchsetzen, zeigen EISBRECHER auf „Liebe Macht Monster“ direkt, dass sie den industriellen Rock- und Metal-Sound immer noch drauf haben. Der Opener bleibt zwar noch etwas blass, aber mit der ersten Single „FAKK“ haben sie direkt einen Volltreffer gelandet. Ein vortrefflicher Stampfer mit prägnanter, wenn auch etwas platter Hook, der wohl ganz bewusst für das erste Video gewählt wurde.
Was sich bei diesem Genre immer aufdrängt, ist der unvermeidliche Vergleich mit RAMMSTEIN. Dies ist gar nicht so weit hergeholt, wenn EISBRECHERs „Frommer Mann“ und RAMMSTEINs „Zeig dich“ mal gegenüber gestellt werden, wobei letztere eindeutig den düstereren Ansatz gewählt haben. Passenderweise haben EISBRECHER sich für das folgende „Dagegen“ als Featuregast Dero von OOMPH! dazugeholt, da passt gesanglich wie musikalisch natürlich alles zusammen. Und wenn vorher bei RAMMSTEIN abgeschaut wird, direkt danach den Sänger der Band, an die RAMMSTEIN früher ihre Demos verteilt haben, dazu zu holen, ist schon ein schlauer Schachzug.
„Liebe Macht Monster“ – Ein ordentliches Album mit passend gewählten Singles
Auch im weiteren Verlauf bleibt „Liebe Macht Monster“ mit seiner Mischung aus einer Dosis Gesellschaftskritik und Mitsingrefrains durchaus Spaß, wirklich im Kopf bleibt aber neben den beiden Singles „FAKK“ und „Im Guten Im Bösen“ nur „Systemsprenger“ und der Rest ist solide Hausmannskost, aber kein wirklich großer Hit. Die persönliche EISBRECHER-Best-Of kann also um ein paar Highlights erweitert werden, der Rest wird nach der zum Album zugehörigen Tour vermutlich eher peripher eine Rolle spielen.
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