Eisbrecher - Ewiges Eis
Review
15 Jahre EISBRECHER
38 Songs, weit über 2 Stunden Spielzeit – DAS ist mal eine ordentliche Best Of, EISBRECHER! Um das 15jährige Bestehen der Band zu zelebrieren, gibt es die volle Ladung “Elektronischer Trip Rock“, “Neue Deutsche Härte“ oder wie die ganzen Stilbezeichnungen sich auch immer schimpfen, die die Band nicht leiden kann. In jedem Falle gibt es jede Menge gute Musik.
Doch für wen eignet sich “Ewiges Eis“? Zunächst einmal dürften sich neuere Fans der Band mit dieser Werkschau die wichtigsten Songs nach Hause holen, die sie benötigen, um auf den Konzerten laut mitsingen zu können. Von “Was Ist Hier Los“ bis “Willkommen Im Nichts“, von “1000 Narben“ bis “Schwarze Witwe“, also kurzum die Hits aus allen Phasen der EISBRECHER-Geschichte bilden die perfekte Grundlage, um sich mit “Ewiges Eis“ mit dem Schaffen der Band vertraut zu machen. Ehrliche, kantige Rockmusik mit einer großen Portion elektronischem Bombast und Texten jenseits der Ideen- und Niveaulosigkeit mancher NDH-Bands zeichnen EISBRECHER seit jeher aus. Daher dürfte es niemanden überraschen, dass die erste CD ohne Tiefpunkt verstreicht.
Mehr als nur Hits, Hits, Hits!
Wer jedoch EISBRECHER schon länger als ein paar Monate verfolgt, dem wird “Ewiges Eis“ in der ersten Hälfte nicht viel Neues bieten können, mit Ausnahme des grandiosen RIO-REISER-Covers “Menschenfresser“. Teil zwei des Albums kramt jedoch zahlreiche Perlen hervor – B-Seiten, Bonustracks, Remixe, Neuschnitte bekannter Lieder, hier gibt es auch für Hardcore-Fans viel zu entdecken. “Eisbrecher 2013“ ist einer derjenigen Vertreter, die einen liebgewonnen, aber lang nicht erklungenen Klassiker der Band neu interpretieren. Moderner, synthetischer und eine Spur kerniger wird der Song wieder zum Leben erweckt. Auch die großartige Nummer “Süßwasserfisch“ hat es auf “Ewiges Eis“ geschafft, bei der man sich ohnehin fragte, warum EISBRECHER sie nicht auf das damals aktuelle Album “Schock“ gepackt haben.
Remixe sind zwar eine Sache für sich, doch EISBRECHER haben es tatsächlich geschafft, mit gleich fünf davon ein Album nicht etwa lieblos zu füllen, sondern zu bereichern. Bands wie DIE KRUPPS und AESTHETIC PERFECTION verliehen einigen Songs eine kraftvolle Facette mehr und liefern damit richtig guten Stoff für die Clubs. Der [:SITD:]-Remix von “This Is Deutsch“ bleibt jedoch der unangefochtene Remix-Klassiker mit seinem stampfenden Beat und den treibenden Synthies.
Glückwunsch an EISBRECHER!
Best-Of-Platten sind immer ein schwieriges Unterfangen. Für neue Fans muss ein möglichst passender Querschnitt über das Schaffen einer Band entstehen, für alte Fans benötigt es einen Kaufgrund – schließlich hat man ja in der Regel alle Songs bereits auf Platte. EISBRECHER schaffen es jedoch, beide Fangruppen mit “Ewiges Eis“ zufriedenzustellen. Dann bleibt uns an der Stelle nur die übliche, aber dennoch ernstgemeinte Floskel rauszuhauen: Wir freuen uns auf die nächsten 15 Jahre EISBRECHER!
Eisbrecher - Ewiges Eis
Band | |
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Wertung | — |
User-Wertung | |
Stile | Deutschrock, Elektro, Gothic Rock, Industrial Rock, Neue Deutsche Härte |
Anzahl Songs | 38 |
Spieldauer | 153:46 |
Release | 05.10.2018 |
Label | Sony Music / RCA |
Trackliste | 1. Menschenfresser 2. Was ist hier los? 3. Das Gesetz 4. Wo geht der Teufel hin 5. 1000 Narben 6. Rot wie die Liebe 7. Zwischen uns 8. Prototyp 9. Verrückt 10. Die Hölle muss warten 11. Eiszeit 12. Amok 13. Kann denn Liebe Sünde sein? 14. This is deutsch 15. Leider 16. Vergissmeinnicht 17. Schwarze Witwe 18. Willkommen im nichts 19. Himmel, Arsch und Zwirn (Live im Circus Krone - Single Edit) 20. Miststück 2012 21. Eisbär 22. Schwarze Witwe (Neuschnitt) 23. Adrenalin (Neuschnitt) 24. Eisbrecher 25. Metall 26. Wenn Zeit die Wunden heilt 27. Zu leben 28. Süsswasserfisch 29. Ozean 30. Das steht dir gut 31. Eiskalt erwischt 32. Kein Wunder 33. Zeit 34. This Is Deutsch ([:Sitd:] Remix) 35. Miststück (Clawfinger Remix) 36. Rot wie die Liebe (Neuroticfisch Remix) 37. Automat (Aesthetic Perfection Remix) 38. Was ist hier los? (Die Krupps Remix) |