Einsamtod - Einsamtod

Review

Wenn Alben wie das selbstbetitelte Debut des slowakisch-italienischen Gemeinschaftsprojekts EINSAMTOD die Katharsis sind, dann muss das damit zu verarbeitende Leben wahrhaft mies sein. Sowohl Smrtislav als musikalischem Projektleiter wie auch Sänger Nefastvm gelingt es dabei nicht, an irgendeiner Stelle der fünf überlangen Stücke aus dem engen Rahmen des depressiven Black Metals auszubrechen, in dem sie sich bewegen. „Einsamtod“ bietet genau die dünnen Schrammelgitarren, den billigen Drumcomputer und die verzweifelten Schreie, den im Mix stiefmütterlich behandelten Bass, die pseudoelegischen Leads und den rauschigen Kinderzimmersound, den man von dieser Art Projekt erwartet.

Dabei muss man fairerweise zugeben, dass die beiden Musiker atmosphärisch nicht untalentiert sind und durchaus Gespür für diese Art Black Metal haben (sieht man auch am stimmungsvollen Cover). Leider sind die Stücke bei aller Bemühtheit um Dynamik und echte Verzweiflung einfach völlig gesichtslos. Dazu kommt die auffällige stilistische Nähe zu „Det Som Engang Var“ und vor allem „Hvis Lyset Tar Oss“, ohne an deren weltferne Berücktheit auch nur ansatzweise heranzureichen. Am gelungensten klingen EINSAMTOD, wenn sie ganz schlicht bleiben und im Midtempo verharren, wie etwa im vierzehnminütigen „Endless Pain (Night’s Fall)“, oder es mit Ambiente versuchen (wie im an VINTERRIKET angelehnten „Journey Through A Land Forlorn“). Die emotionale gesangliche Leistung ist darüber hinaus etwas, das man wirklich lobend erwähnen muss. Summa summarum leider trotzdem nur eine einigermaßen solide über die Bühne gebrachte Platte unter hunderten sehr viel besserer.

07.02.2013

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