Eihwar - Viking War Trance (Digipak)
Sonja Schörg
Willkommen in der Wikinger-Disco! So oder ähnlich könnte der Untertitel zu “Viking War Trance“ von EIHWAR lauten. Hierzulande noch ein relativ unbeschriebenes Blatt, mischt das französische Duo seit Ende 2023 das Internet und diverse Festivals mit seinem ungewöhnlichen Sound kräftig auf. Dabei kombinieren die beiden Musiker, die ihre Identitäten bisher erfolgreich geheim halten, gekonnt nordische Gesänge mit elektronischen Beats und traditionellen Percussions. Mit “Viking War Trance“ werfen EIHWAR nun ihr erstes Album unter die Massen.
Wie viel Viking steckt in EIHWAR?
Für Musikliebhaber, die eher dem Viking Metal frönen, sind EIHWAR wahrscheinlich weniger geeignet. Dazu ist ihre Soundmischung zu Percussion lastig und elektronisch gehalten. Dabei passen die bouncenden Beats auffallend gut zu Melodie und Gesang. Fans von HEILUNG oder WARDRUNA dürften an der Musik von EIHWAR schon eher Freude haben. Der Titeltrack “Viking War Trance“ hält leider nicht ganz, was er verspricht. In diesem Song ist die Stimme von Frontfrau Asrunn sehr quäkend abgemischt und weniger geeignet, jemanden in Trance zu versetzen, sondern erinnert stellenweise eher fatal an quietschbunte japanische Anime-Intros. Das dürfte so manchen Zuhörer eher auf die Palme statt in Trance treiben. Zum Glück ändert sich das schon beim zweiten Titel “Ragnarök“. Sänger Mark, dessen Vocals ausschließlich tief verzerrt wie die eines Endmonsters aus einem Computerspiel zu hören sind, verkommt in manchen Tracks eher zur Nebensächlichkeit. Der markanteste Song des Albums ist das eingängige “Berserkr“, das sowohl ins Ohr als auch in die Beine geht.
Eher War oder eher Trance?
Tatsächlich kann man “Viking War Trance“ sehr gut in Dauerschleife zum Abschalten oder nebenbei zum Arbeiten hören. Lediglich der einzige Englischsprachige Song “Sir Mannelig“ bricht die Trance ein wenig, wenn auch nur, weil sich ohne Vorwarnung der Sprachrhythmus ändert und dadurch den Zuhörer aus dem Loop reißt. Zu größerer ekstatischer Trance reicht es jedoch nicht. Vermutlich greift hier die Musik live, gepaart mit der Atmosphäre einer begeisterten Menschenmenge und Asrunns körperbetonter Bühnenshow besser.
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