Eibon La Furies - The Immoral Compass

Review

Reichlich außergewöhnlich klingt das, was uns die 2006 gegründeten Engländer EIBON LA FURIES da mit ihrem zweiten Album „The Immoral Compass“ vorlegen. Sie selbst bezeichnen ihren Stil als Victorian Metal, was auch immer das sein mag. Für mich klingt das eher nach einem wilden Mix aus Extrem Metal (Black Metal, Death Metal, Dark Metal) und Ambient.

Oberflächlich betrachtet hört sich das auch alles recht gut an. Die Basis von „The Immoral Compass“ liegt im exzentrischen Black Metal. Diesen reichern EIBON LA FURIES an mit Chören, wie wir sie bspw. auch in ähnlicher, aber besserer Weise von THERION kennen, ohne allerdings deren ausufernder symphonischer Opulenz. Dazu gesellt sich düster-melancholischer, beschwörender Dark Metal, theatralische Horror-Stimmung, vielseitiges, sehr melodisches Gitarrenspiel und variabler Gesang, pendelnd zwischen Screams und ruhig klar. Die Arrangements sind vollgepackt, mit überraschenden Wendungen. Herausragend sind auf jeden Fall „Flames 1918“ mit seinem FIELDS OF THE NEPHILIM-Touch, das schleppende „The End Of Everything“, das eingängige „Immoral Compass To The World“  und das nach Neofolk klingende „The Vanguard“. Gerade in den langsamen, finsteren Momenten klingen EIBON LA FURIES stark. Und die Stücke sind auf jeden Fall ordentlich und sauber eingespielt. Soweit, so gut? Leider nicht ganz. Hat man sich erst einmal an diesen Mix gewöhnt, offenbaren sich auch die Längen von „The Immoral Compass“. Einige Melodien klingen sehr austauschbar, dem Gesang fehlt es, und auch vor allem den Riffs, an Kraft, Druck und Durchschlagskraft. Das setzt sich beim Gesamtsound fort, wodurch die Dynamik leidet. „The Immoral Compass“ ist ein mutiges, ambitioniertes Werk mit düsterer Atmosphäre und ungewöhnlicher Mixtur, aber ehrlich gesagt auch eine ganze Spur zu unspektakulär.

23.11.2013

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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