Eibon (Fra) - II

Review

Nach zwei Splits, einer MCD und einem Album präsentieren EIBON mit dem schlicht „II“ betiteltem ihr zweites Album. Auch dieses Werk der Franzosen, bestehend aus zwei epischen Mammut-Stücken, ist geprägt von einer Mischung aus finsterem (Funeral) Doom Metal, dreckigem Drone, aggressivem Sludge und depressivem Black Metal.

Interessant finde ich vor allem die Verwendung von Otto Dix „Der Krieg“ Bild als Cover. Dieses Bildnis von Dix, welcher in der Zeit des Nationalsozialismus als sogenannter entarteter Künstler als Kunstprofessor entlassen wurde, passt hervorragend zur sehr dunklen, misanthropischen, schmerzhaften und hasserfüllten Stimmung des Albums. Die beiden ausladenden Stücke „The Void Settlers“ und „Elements Of Doom“ sind jeweils um die 20 Minuten lang. Zähflüssig beschwören EIBON hierauf die Magie der gelebten, schwerfälligen Monotonie, von purster Schwärze. „The Void Settlers“ beginnt im Midtempo, um dann in Folge bedrohlicher wirkend sehr langsam zu kriechen, mit vielen Feedbacks, einfachen Akkorden und Black-Metal-Kreischgesang. Das folgende und abschließende, wuchtige „Elements Of Doom“ ist ähnlich gestaltet, allerdings führt dieses Stück nochmals tiefer in den Abgrund, zieht sich weiter in die Länge, ist sludgier. „II“ ist ein sehr bedrückendes Album, hauptsächlich instrumental vorgetragen, sehr minimalistisch gehalten, ständig wiederholende Figuren, mit dezenten Melodien und unkonventionellen Strukturen. Das neue Album wirkt dabei noch trostloser, noch schroffer, noch dissonanter, noch rauer, noch direkter, noch schwärzer. „II“ ist ein atmosphärisch dichtes, schwer verdauliches, intensives Klangerlebnis, in jeglicher Hinsicht extrem, und das ist gut so!

08.11.2013

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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