Es brodelt in meiner alten Heimat. Gerade mal 20 km von meiner Geburtsstadt entfernt leben und lärmen EFFIGY OF DEATH. Da freut sich doch das Herz, dass es tatsächlich noch Mucker in der Umgebung gibt. Mit ihrer “Corpse Terror“ EP geben die Schönebecker ihr erstes musikalisches Lebenszeichen ab und pfeffern dabei 8 Songs inklusive In- und Outro in die Metalgemeinde.
Die jungen Musiker verarbeiten Elemente aus Thrash, Death und Black Metal zu einem leicht melodischen Todesstahl Marke Schweden Anfang der 90er. Grundsätzlich keine schlechte Idee, gefällt mir wesentlich besser als die vielen jungen Bands, die auf langweiligen Metalcore setzen. Auch den größten Schwachpunkt des Demos haben die Sachsen Anhaltiner schon selber entdeckt: ihr Drummer. Dieser hat mittlerweile die Band verlassen, hat die EP aber noch eingespielt und sorgt dabei mit seinen Timingproblemen für etliche schiefe Töne. Aber auch ansonsten scheint der Gute keineswegs fit gewesen zu sein, wenn er sich mal in Richtung Blast Beats traut, dann geht die Snare völlig unter und der Druck, den man bei der Geschwindigkeit braucht, völlig flöten.Doch wollen wir uns daran nicht aufhängen, der Drummer ist weg und ich wette, mit dem neuen wird die ganze Sache schon viel straffer klingen.
Die restliche Band macht ihre Sache schon recht anständig, muss ich sagen. Einige Riffs stechen hervor und bleiben im Ohr hängen, mal als melodisches Minisolo oder als brutales Death-Metal-Stück, an Ideen mangelt es den Jungs nicht und man merkt, dass sie sich Zeit für ihre erste Veröffentlichung gelassen haben. Ein kleiner Schwachpunkt stellt für mich noch der Gesang dar. Der helle Kreischgesang gefällt mir in seiner 80er Stimmlage schon recht gut, ist für meinen Geschmack aber mit zuviel Hall abgemischt. Das Grunzen hingegen klingt noch verbesserungswürdig und verleiht den Songs nicht die gewünschte Brutalität, die man sich von Gesang dieser Art wünscht.
Für ein erstes Lebenszeichen bietet diese EP also schon durchaus gute Ansätze, wenngleich natürlich noch viel gearbeitet werden muss. Ich bin mir aber sicher, dass die Band es mit neuem Drummer schafft und auf dem nächsten Werk schon wesentlich besser klingen wird. Also Jungs, macht weiter so, ihr habt auf jeden Fall eine Zukunft!
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