KURZ NOTIERT
Hach wie schön! Das Göteborger Quintett EF erwischt die Rezensentin mit seinem Anteil an der Split-LP „Vāyu“ in heimeliger Herbststimmung, und hat mit gleichsam sanften, fragilen und intensiven Klängen leichtes Spiel. Der Opener sorgt mit ausgiebigem Streichereinsatz für eine gewisse Rührseligkeit, ohne aber zu tief in den Schmalztopf zu greifen. Und „Sju“ entschleunigt maximal mit Downtempo-Herzschlagbeat. Die zunehmende Melancholie wird durch den kullernden Rhythmus von „11 Shots And A Sudden Death“ zunächst aufgeräumt, kehrt aber alsbald durch Gitarren- und Pianogeplänkel sowie Tomas Torssons milden Gesang zurück.
Danach steuern TINY FINGERS noch zwei Tracks bei: Das Quartett verliert sich etwas in den psychedelischen, ambientionierten instrumentalen Klängen, sodass zwar ein deutlicher Kontrast zum EF-Beitrag entsteht, aber kaum Spannung aufkommt geschweige denn gehalten wird. Das Gitarrengewaber in „Sanhedrin“ strengt dazu eher an, als dass es hilft. Dennoch ist „Vāyu“ in einer ruhigen Minute definitiv ein Ohr wert.
Hab mir das Ganze kurz nach der Erscheinung reingezogen, bei mir war’s eher umgekehrt: Bin ein Tiny Fingers Fan, aber die Platte reisst mich nicht vom Hocker, ja, irgendwie ist zwar ein Kontrast da, aber er wirkt nicht.
Die letzten beiden Alben von Tiny Fingers, das geniale Megafauna wie auch das verträumtere The Fall sind um Klassen besser. https://tinyfingers.bandcamp.com/