„An End Has A Start“ heißt das neue, zweite Album der EDITORS. Bereits ihr erstes vollständiges Langeisen, „The Back Room“, konnte mit seinem Mix aus JOY DIVISION, einer Prise ECHO & THE BUNNYMEN sowie THE HOUSE OF LOVE und allgemein britischem Independent, einiges an Aufsehen erregen. Neben der hervorragenden Musik ist es auch das Organ des EDITORS-Sängers, das erstaunlich stark nach Ian Curtis (der 1980 verstorbene Sänger von JOY DIVISION) klingt. Mit Ausstrahlung und Charisma, aber auch einer Art sanfter Härte in der Aussprache, überzeugt Tom Smith voll und ganz. Es gibt nicht das übliche Schnulligesäusel oder übertrieben schmalztriefende Herzschmerzballaden, sondern ernsthafte Melancholie und leidenschaftliche Ausdrucksstärke.
Musikalisch knüpft die Band an ihren Erstling an und schreitet mit „An End Has A Start“ klein aber fein voran. Die Unterschiede zum Vorgänger sind lediglich marginal. Das 2005er „The Back Room“ ist eine Veröffentlichung voller Hits und mitreißender Melodien. Ein Album, das mit jeder Silbe stimmt und nahezu lückenlos überzeugt. Auch „An End Has A Start“ ist voll mit vorzüglichen Stimmungen und Harmonien, die schnell im Ohr hängen bleiben, aber nicht ausgelutscht oder trendy klingen. Zwar sind besonders die Refrains von manchen Songs nicht ganz so groß wie auf „The Back Room“, aber das bedeutet keineswegs, dass „An End Has A Start“ deutlich minderwertiger ist. Ich habe nicht den Eindruck, dass es Lückenfüller oder sogar komplette Ausfälle gibt, es sind halt einfach ein oder zwei Tracks dabei, die zwar ganz gut, aber eben nicht fantastisch sind.
Nichtsdestotrotz gibt es Lieder wie zum Beispiel das Titelstück, deren Melodien man sich einfach nicht entziehen kann. Spätestens beim zweiten Durchlauf trällert man mit und etwas älteren Hörern dürfte dabei vermutlich sogar die eine oder andere nostalgische Erinnerung an Zeiten aufkommen, in denen der britische Wave und Independent ganz großes Kino war. Besonders die Gitarren spielen bei den EDITORS eine große Rolle. Zwischen reinrassigem, sehr geilem Indie-Geschrammel inklusive Lead-Melodien zum mitsummen und treibendem Schlagzeugspiel, aber auch langsam verspielten Rhythmen, erzeugt ihre Musik nicht nur eine gehörige Portion Retro-Feeling, sondern auch ehrlichen und niemals kitschigen Schwermut. In ihrem stilistisch eindeutig abgegrenzten Rahmen bewegen sich die EDITORS dabei so abwechslungsreich und vielseitig wie nur möglich. Zwar ist das Album ganz klar aus einem Guss, aber jedes Lied ist individuell gestaltet. Man hat nicht das Gefühl, dass sich Melodien wiederholen oder zu sehr ähneln und dennoch ist alles irgendwie zusammengehörig.
Mit düsterer Weltuntergangsstimmung und zumeist melancholischen Klängen hat diese Band aus Birmingham ein phantastisch gutes und rundes Werk geschaffen.
Bei einigen Leuten werden die Songs sofort zünden und sie werden „An End Has A Start“ schnell zu schätzen wissen. Andere benötigen vielleicht mehr als einen Durchlauf, aber wer der Musik die Chance gibt sich zu entfalten, wird mit Sicherheit langfristig begeistert sein. Tja, und wenn nicht… dann eben nicht!
tolles, melancholisches album mit sehr schönen vocals. escape the nest, the racing rats, spiders und der titelsong haben es mir besonders angetan. weiter so jungs 🙂
Grandios … dieses Album ist für jeden, der auf anspruchsvolle, melancholische, verspielte Rock-Musik steht, Pflicht. Die Vocals sind perfekt und nahezu das beste, was man so auf die Lauscher bekommen kann.
Verfolgt jemand noch die EDITORS? Ich habe die früher echt gemocht, seit ca. 2-3 Alben klingen die jedoch nur noch wie Coldplay light auf Baldrian. Eine Band die sich vom Ehrgeiz nach Erfolg und Kohle künstlerisch gesehen komplett erniedrigt hat. An End Has a Start und In This Light and on This Evening fand ich noch ziemlich genial. Solche Musik ist selten zu finden, umso tragischer wiegt diese Entwicklung.
nach „An End Has A Start“ war bei mir in Sachen Editors der Ofen sprichwörtlich aus, zumal man mMn diese Spielart von Musik kaum besser machen kann als es hier gelungen ist, und der unmittelbare Nachfolger mir wenigstens zu leblos und kalkuliert daherkam.
was die Band heute macht weiss ich nicht, mal sehen was Google dazu sagt 🙂