Gut Ding will Weile haben. 8 Jahre lang basteln Edge Of Thorns schon an ihrer Karriere und angesichts ihres 2004er Debuts „Ravenland“ könnte man dazu tendieren dem Trierer Sextett eine solche zu prophezeien. Basierend auf US-Power Metal nimmt „Ravenland“ erfreulicherweise großen Abstand zum ermüdenden Happy Metal und weiss mit Überraschungen zu brillieren. Auffälligstes Merkmal ist der gewöhnungsbedürftige Gesang von Dirk Schmitt, der von rauhem Bellen zu einem klassischen und vollmundigen Tenor wechselt (gebt Acht auf die Silbenbetonung!). Weiter wurde die Leadgitarre sehr in den Vordergrund gestellt, die mit omnipräsenten Hochgeschwindigkeitsorgasmen oftmals bis zu drei Mal pro Song vertreten ist und etwas zu sehr in Erscheinung tritt. Auf technisch hohem Niveau bewegen sich mit knallharter Double Bass und ausgefeilten Fill-Ins die Drums und geben den knapp 43 Minuten Musik den letzten professionellen Anstrich (trotzdem, beim nächsten Release bitte mehr Snare!). Das Endergebnis ist dennoch nicht auf die einzelnen künstlerischen Fähigkeiten abgestellt, sondern tritt gefestigt als bissige, druckvolle, textlich träumerisch und sehnsuchtsvoll veranlagte, zum Headbangen einladende Einheit auf.
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