Edenbridge - Shangri-La

Review

EDENBRIDGE aus Österreich sind mittlerweile eine echte Konstante im Symphonic-Metal-Geschäft. Die Band um Gitarristen Lanvall und Sängerin Sabine Edelsbacher kann bereits auf eine erfolgreiche Diskografie zurückblicken und hat sich im Laufe seiner Karriere nie groß verbogen. Melodischer Metal mit symphonischen Anteilen, getragen von Edelsbachers Stimme waren schon immer das Markenzeichen der Kapelle, die nun drei Jahre nach „Dynamind“ mit Studioalbum Nummer elf auftritt.

EDENBRIDGE reisen nach „Shangri-La“

Auch im 24. Jahr ihrer Bandgeschichte setzt die Gruppe auf die bewährte Formel, die ihr so manchen Fan beschert hat. Das gilt sowohl für die Songs, als auch für den Albumaufbau. Wie bei „The Grand Design“ oder „The Bonding“ eröffnet ein Achtminüter die CD und zeigt erst einmal alle Stärken der Band auf. Der Mittelteil des Albums wird dann mit diversen Stücken gefüllt, die mal melodischer, mal symphonischer daher kommen. Auf großen Pomp wie NIGHTWISH setzen EDENBRIDGE dabei nur selten, Kerngerüst bleiben die klassischen Metal-Instrumente mit einem präsenten, aber vielerorts auch dezenten Keyboard.

Das bedeutet aber nicht, dass EDENBRIDGE nicht auch in allen Belangen aufdrehen können. Denn ebenfalls zur Tradition geworden ist, dass sie Alben mit einem Longtrack abschließen. In diesem Falle finden wir am Ende der Silberscheibe „The Bonding (Pt. 2)“, das den Titeltrack der 2013er-Scheibe thematisch fortführt. Hier ist dann auch genug Zeit für Bombast, Chöre, Symphonie und trotz allem immer noch eingängige Strophen und Refrains.

Nicht zu vernachlässigen ist auch die Gitarrenarbeit, welche bei EDENBRIDGE immer im Vordergrund steht. Griffige Riffs und schmissige Soli werden hier in den einzelnen Songs dargeboten, die zeigen, dass die Band nicht nur oberflächlich, sondern mit vielen einzelnen Lagen agiert. Von „progressiv“ zu sprechen wäre hier zu viel verlangt, aber einen Longtrack muss man erst einmal mit genug interessanten Ideen füllen und das gelingt hier auf jeden Fall.

„Shangri-La“ wird allen Fans der Band gefallen

Ihrer Linie bleiben EDENBRIDGE treu und trotzdem liefern sie nach einem Vierteljahrhundert Bandbestehen immer noch neue Ideen in einem Genre, das sich auch schnell in der Beliebigkeit verlieren kann. Umso schöner ist es, dass „Shangri-La“ dies nicht tut.

11.09.2022

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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