Edenbridge - Dynamind

Review

Als vor rund neunzehn Jahren die erste Platte „Sunrise In Eden“ in die Läden kam, dachten wohl die wenigsten, dass EDENBRIDGE auch im Jahre 2019 noch neue Alben veröffentlichen würden – weit gefehlt! Die Karriere dieser österreichischen Band kann sich jedenfalls sehen lassen. Nach einigen Besetzungswechseln hat die Band mittlerweile ihr Wohlfühl-Lineup gefunden und veröffentlicht mit „Dynamind“ ein Album, das sowohl neue Wege beschreitet, dabei aber die Wurzeln nicht vernachlässigt.

Mit Album Nummer vierzehn hungrig wie nie zuvor – EDENBRIDGE

Der Startschuss fällt mit „The Memory Hunter“. Ein druckvoller Track, der insbesondere durch seine Double-Bass und die harten Riffs lebt. Einen besonderen Charme wird dem Beitrag durch die Stimme von Frontfrau Sabine verliehen. So lässt es sich nach einem langen, harten Arbeitstag gut entspannen. „Live And Let Go“ wirkt anfangs etwas behäbig, kann sich mit fortlaufender Spielzeit aber dann doch noch etwas entwickeln. Ein kurzweiliger Spaß, den man sich ruhig mal gönnen kann. Der Refrain überzeugt direkt im ersten Hördurchlauf. Etwas schneller und kompromissloser zeigt man sich bei „Where Oceans Collide“. Der Songverlauf macht dem Titel jedenfalls alle Ehre und erschafft eine unterhaltsame Nummer, die neben den bekannten Instrumenten auch eine verspielte Keyboard-Melodie einfließen lässt. So muss Symphonic Metal einfach klingen.

Für Überraschungen ist sich die Band auf diesem Album auch nicht zu schade und zaubert mit „On The Other Side“ einen Track aus dem Hut, der mit einem starken Irish-Folk Einfluss überzeugt. Diese Melodie bekommt man so schnell nicht mehr aus seinen Gehörgängen und auch der Refrain dürfte sich bei den Live-Gigs zu einem Fanliebling mausern. Ab diesem Punkt scheint das Album förmlich zu explodieren. „All Our Yesterdays“ strotzt nur so vor Bombast und drängt einen NIGHTWISH-Vergleich geradezu auf. Hier passen sowohl die Stimmung, als auch die Vocals. Ein absolutes Highlight und gleichzeitig der Anspieltipp.

Eher ruhig kommt „Tauerngold“ daher. Der Zuhörer wird in trügerischer Ruhe gewähnt, ehe ein Doom-Gewitter im Mittelteil die Boxen erschüttert.  Es folgt das Epos „The Last Of His Kind“. Gut zwölf Minuten zeigt die Band ihr gesamtes Können. Vielleicht etwas zu langatmig für einen kurzen Anspieltipp, denn etwas Zeit sollte man schon mitbringen. Nichtsdestotrotz ist dieser Song ein wahrer Diamant, der einige Durchläufe benötigt. Abgeschlossen wird diese Platte mit dem Titeltrack. „Dynamind“ ist ein Beitrag, der die Stimme von Sabine in den Vordergrund stellt und lediglich mit leichter musikalischer Untermalung daherkommt.

Wortspiele und Bombast – Dynamind

Fazit: EDENBRIDGE kennt man von einigen Festivals und auch die letzten Alben fanden ihre Anhänger. „Dynamind“ ist ein kurzweiliges Album ohne dabei oberflächlich zu wirken. Die Lyrics sind gut durchdacht und werden die Fans definitiv erreichen. Bei einigen Tracks könnte die Härte noch etwas gesteigert werden, allerdings befinden wir uns hier im Level: Jammern auf hohem Niveau. Daher der Tipp für die kälteren Abende: Etwas Zeit einplanen und das Album als Gesamtkunstwerk genießen.

08.11.2019
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