Eden's Curse - The Second Coming

Review

Galerie mit 10 Bildern: Eden's Curse - als Support von Freedom Call in Stuttgart 2017

Nachdem das Debüt um Namensgeber und Sänger Michael Eden kaum Akzente setzen konnte und sich die Band nicht gerade mit Ruhm bekleckerte – obwohl das auf dem Debüt angestrebte Konzept durchaus Ansätze von Innovation zu bieten hatte – gelobte Herr Eden Besserung und verkündete im Vorfeld ein paar ganz markige Sprüche, die das Blaue vom Himmel versprachen: Arsch treten sollte das neue Material, und zwar ganz gehörig. Damit dieses Vorhaben aber auch tatsächlich in die Tat umgesetzt werden konnte, lud die Band ein paar exquisite Gäste wie Tony Harnell (TNT), Doogie White (RAINBOW, YNGWIE MALMSTEEN), Carsten Schulz (EVIDENCE ONE) und Pamela Moore – besser bekannt als Sister Mary auf QUEENSRYCHEs Jahrhundertwerk „Operation: Mindcrime“ – zu sich ins Studio ein und gemeinsam feilte man am neuen Album mit dem eindeutig zweideutigen Titel „The Second Coming“.

Erstaunlich, dass nach solchen Ankündigungen letztendlich ein unangenehm altbackenes und klischeebehaftetes Intro ertönt, das weder thematisch noch atmosphärisch Neues zu bieten hat und nahtlos in ein Keyboard-Geklimper übergeht, das die Nerven bereits im Debüt stark strapazierte. Auch die Riffs und die anvisierte Hookline hat jeder schon desöfteren gehört. Enttäuschend auch das Duett zwischen Michael Eden und Pamela Moore, von dem ich mir persönlich viel versprach, doch „Angels & Demons“ ist nichts weiter als eine stark durchschnittliche Hard-Rock-Nummer, die weder eine besonders mitreißende Melodie noch einen Refrain aufzuweisen hat, der sich ins Gehör setzt. Zwar klingen die von OZZY OSBOURNEs „Mr. Tinkertrain“ bekannten Riffs auch in „Lost In Wonderland“ wunderbar fett, aber der weitere, extrem langweilige und teilweise stark gekünstelte Verlauf des Songs ermüdet sehr. Zum Abschluß und für diejenigen, die nach einer Reihe von Lückenfüllern noch halbwegs wach sind, gibt es eine kitschig-schwülstige Ballade, die wie ein nachgespieltes Cover des SURVIVOR-Klassikers „Man Against The World“ klingt, bei dem man lediglich den Text ein wenig verändert hat und damit genauso wie die vorherigen Songs, keinerlei Akzente setzen kann.

Emotionen, Hingabe, ein echtes Gespür für Atmosphäre und ein charismatischer Gesang eines Jorn Lande zum Beispiel fehlen hier völlig. Auch die Produktion klingt kalt, berechnend und schlichtweg zu glatt poliert, und passt damit ins Schema der vorliegenden, knallhart kalkulierten Tracks, bei denen Herzblut Mangelware und Begeisterungsstürme fehl am Platze sind. Namedropping und markige Sprüche sind eben nicht alles im Leben, Herr Eden.

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20.10.2008

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