Zum bisher eher unbeschriebenen Blatt Michael Eden am Mikrofon gesellten sich im Jahre 2006 neben Ferdy Doernberg am Keyboard (ROUGH SILK, AXEL RUDI PELL, ULI JOHN ROTH), Thorsten Koehne an der Gitarre und Paul Logue (Ex-CRY HAVOC) am Bass auch Drummer Pete Newdeck (Ex-PAUL DIANNO’S KILLERS) – also keine wirklich unbekannten Namen – und gründeten kurzerhand gemeinsam die Band EDEN’S CURSE.
Auf dem selbstbetitelten Debüt-Album präsentiert die Band überwiegend melodischen Hard Rock, der stilistisch irgendwo zwischen VAN HALEN, PRETTY MAIDS und PINK CREAM 69 liegt und in ihren Songtexten – das Cover deutet es bereits an – christliche Inhalte verarbeitet. Ob dabei die Message, die sicherlich beabsichtigt zu sein scheint, auch tatsächlich ihre Hörer erreicht, muss jeder für sich selbst beantworten. Mich jedenfalls hat der musikalische Ausflug in den biblischen Kontext nicht wirklich ergriffen, was evtl. auch daran liegen mag, daß Herr Eden gern auch mal in höheren Gesangslagen singt, was stellenweise arg überstrapazieren kann, genauso wie die teilweise wilden Keyboard-Einlagen oder die unnötig ausufernden Gitarrensoli („Don’t Bring Me Down“). Musikalisch geht es nach dem stimmungsvollen Spoken-Intro mit „Judgement Day“ recht eingängig zu Werke, aber echte Begeisterungsstürme bleiben selbst bei den hier ziemlich gut dargebotenen Gitarrensoli außen vor. Auch die folgenden Songs zeugen nicht gerade von Eigenständigkeit, wobei am ehesten noch Songs wie „Eyes Of The World“ mit einem ziemlich coolen Refrain und dem Bass sowie der Gitarre glänzt, oder der wunderschönen Ballade „The Voice Inside“, die mit traumhaften cleanen Gitarren zum Chillen einlädt. Schlichtweg enttäuschend ist letzendlich auch die Cover-Nummer „We All Die Young“, welcher ursprünglich von Michael Matijevic von STEELHEART geschrieben wurde und auf dem 1996er Album „Wait“ erschienen ist, später allerdings auch Verwendung als Song der Kino-Band STEEL DRAGON im 2001 erschienenen Film „Rock Star“ mit Mark Wahlberg und Jennifer Aniston Verwendung fand, bei dem Matijevic Wahlberg für die Songs seine Stimme lieh.
„Eden’s Curse“ hat ohne Frage ein paar schöne Momente zu bieten, allerdings überwiegt der Anteil von Rocknummern, die man auf die ein oder andere Weise schon tausend Mal gehört hat. Und obwohl die Schweizer THE ORDER mit ihrem „Metal Casino“ auch nicht unbedingt den Innovationspreis gewonnen haben, überzeugt ihr Album eindeutig um Längen mehr als dieser Sündenfall. Freunde der Melodic-Rock-Fraktion dürfen jedoch trotzdem gern mal ein Ohr riskieren, sollten aber nicht zu viel erwarten.
Kommentare
Sag Deine Meinung!