Edain - The Sulphur Breather

Review

Eigentlich habe ich gar keine Lust, EDAINs neue Veröffentlichung „The Sulphur Breather“ zu besprechen, und zwar aus zwei Gründen: Erstens ist der Sound der Studio-Aufnahmen wirklich unterirdisch schlecht (ich sage nur „St. Anger-Snare“, aber das ist nicht der einzige Punkt…), andererseits habe ich gewisse Schwierigkeiten damit, „The Sulphur Breather“ überhaupt als richtige Veröffentlichung anzusehen.

Es gibt nämlich genau EINEN echten neuen Song des Fünfers aus dem tschechischen Brno – und der ist nicht mal besonders gut. Aber der Reihe nach: Genannter neuer Song ist gleichzeitig Opener und Titeltrack von „The Sulphur Breather“, und kommt ziemlich schlafmützig daher. Das mag am kraftlosen Sound liegen, oder daran, dass die Musik selbst ziemlich unausgegoren und halbgar wirkt. Gerade das als „Aushängeschild“ einer solchen Veröffentlichung zu verwenden, halte ich für gewagt – und das Gebräu als progressiven Death Metal zu bezeichnen, wäre eine Frechheit. Auf „The Sulphur Breather“ folgen zwei neu aufgenommene Songs des 2009er Albums „Through Thought And Time“ – der erste Song, „Aphrodisiac“, schlägt in dieselbe Kerbe wie der Titeltrack und präsentiert halbherzig gespielten und unauffälligen Death Metal. „Fragments Of Frail Designs“ dagegen haut mich echt vom Hocker, muss ich sagen: Hier wird nämlich endlich so etwas wie eine künstlerische Vision spürbar, der Song ist trotz seiner Länge von fast zehn Minuten kurzweilig, bietet wunderbare Dramaturgie und Dynamik (wenn man mal von der Produktion absieht…). Tatsächlich fühlte ich mich nach diesem Song gezwungen, die ersten beiden Stücke noch einmal anzuhören, damit ich EDAIN kein Unrecht tue (hat aber leider nichts gebracht…).

Was danach kommt, ist eigentlich kaum der Rede Wert: Es gibt zwei Cover-Versionen der von BOMBARDER und DEBUSTROL, deren Songs ich beide nicht im Original kenne, vom Höreindruck aber eher in Richtung Thrash Metal packen würde, und Live-Versionen von zwei weiteren Songs des letzten Albums. Bemerkenswert ist hieran, dass der Klang nicht viel schlechter ist als der der Studio-Aufnahmen.

Insgesamt bietet „The Sulphur Breather“ nichts, das den Kauf rechtfertigen würde, und auch nur einen Song, der mich darüber nachdenken lässt, mir mal „Through Thoughts And Time“ anzuhören – dafür aber drei andere, die mir eher abraten.

18.02.2012
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