Eciton - Oppressed

Review

Den Beweis, dass unser Nachbarland im Norden nicht nur „swule Dänen“ zu bieten hat, tritt mit ECITON nun eine neue Combo an, die sich auch – nicht gerade überraschend – den Death Metal auf die Fahnen geschrieben hat.
Im Jahre 2003 konnte die Band den „Danish Melo-Death Grand Prix“ (sic!) für sich entscheiden. Ein Innovationspreis scheint der jedoch nicht zu sein, denn Neues bietet das offizielle Erstlingswerk der Band „Oppressed“ auf keinen Fall. Dafür aber reichlich Altbekanntes, das ECITON mit viel Überzeugung an den Mann bringen. Ihr groovender, druckvoll produzierter, größtenteils im Midtempo angesiedelter Death Metal lehnt sich gerne an die Landsmänner von INIQUITY und ILLDIPOSED an, kommt jedoch praktisch ohne nennenswerte Soli aus. Ob das daran liegt, dass man zum Zeitpunkt der Aufnahmen mit nur einer Gitarre am Start war, entzieht sich leider meiner Kenntnis, man bemüht sich allerdings, dieses Manko durch nette Breaks und ansprechende Tempowechsel wieder wettzumachen. Und das gelingt den Jungs ganz gut, denn „Oppressed“ weiß tatsächlich zu gefallen. Ungehemmter Doublebass-Einsatz und gefällige Blasts gestalten die Songs schön abwechslungsreich. Mittlerweile hat Sänger Jesper auch den Bass übernommen und Jesper Frost (INIQUITY) bedient die Schießbude. Für das nächste Album darf man wohl auf ein paar Soli spekulieren, da die Saitenfraktion durch einen zweiten Gitarristen Verstärkung bekommen hat.
Für nicht ganz glücklich gewählt halte ich allerdings das Spoken Word Intro von James Nichols, dem Bruder des Oklahoma City Bombers von 1995, Terry Nichols, der von gegen die Regierung aufbegehrenden Massen spricht. Der Zweck scheint die Mittel zu heiligen, denn zum Albumtitel passt das Zitat ja ganz gut. Hauptsache es polarisiert. Davon sollte man sich aber nicht abschrecken lassen, denn hinter „Oppressed“ versteckt sich eine kurzweilige halbe Stunde easy listening Death Metal.

12.08.2005
Exit mobile version