Eciton - A Scent Of Veracity

Review

Manch einer sagt, die Dänen seien ein komisches Volk. Und manch anderer stimmt dieser These zu. Wie viel Wahrheit diese Aussage in sich birgt, müsste wohl in einer längerfristig angelegten Studie geklärt werden, als kleines Fallbeispiel dienen uns fürs erste aber die dänischen Death Metaler ECITON.

Gegründet wurde die Band im Jahr 2000, damals allerdings noch unter dem Namen INDESPAIR, um sich wenig später in ECITON, was der lateinische Begriff für eine Unterart der Treiberameise ist, umzubenennen. 1:0 für Manch Einen.
Im Jahr 2003 begann die Karriere der Jungs, die schon lange davor in Bands wie THORIUM oder MINDLOCK tätig waren, dann ins Rollen zu kommen, als man sich für den dänischen Melo-Death-Grand-Prix bewarb (2:0) und diese anerkannte Veranstaltung auch gleich klar machen konnte. Das Resultat war die Veröffentlichung des Debüts „Oppressed“ über Adipocere Records.

Was ECITON allerdings auf dem Melo-Death-Treffen zu suchen hatten, bleibt mir beim hören von „A Scent Of Veracity“ schleierhaft. Sonderlich melodisch gehen die Herren heutzutage – fünf Jahre nach der ersten Veröffentlichung (was auch am Tod gleich zweier Bandmitglieder liegen könnte) – nämlich nicht zu Werke. Dank INIQUITYs Jesper Frost am Schlagzeug kann es sich die Band leisten, ein ordentlich brutales Brett zu klöppeln. Oftmals kommen einem die einschlägigen amerikanischen Vertreter der Todeszunft in Sinn. Den Groove hat man auch schon bei CANNIBAL CORPSE gehört, zähe, orientalisch angehauchte Stücke (wie z.B. „Manipulated Death“) erinnern an MORBID ANGEL oder NILE. Und die sind alle nicht gerade als zartbesaitet bekannt.
Doch auch der europäische Kontinent wird gerne zitiert. So standen offensichtlich BOLT THROWER mit ihren charmanten Double-Bass-Salven für einige Ideen Pate.
Und wann immer es zu kuschelig oder heimelig wird, blasten einem ECITON die Frisur auf links.

Grundlegend ist das sauber, wenn auch etwas basslastig produzierte „A Scent Of Veracity“ schon eine feine Sache. Dem Hörer wird viel Abwechslung geboten, die Musiker beherrschen ihr Handwerk definitiv und man merkt einfach, dass die Band Spaß hat und in ihrer Musik aufgeht. Allerdings fehlt (wie so oft) noch das letzte Quäntchen zum richtigen Ohrenschmaus. Ein paar mehr Höhepunkte wären schon eine willkommene Sache. Aber daran kann man ja arbeiten. Und vielleicht hört man das Ergebnis dann auch schon vor 2015.

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09.08.2010

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