Echtra - Sky Burial

Review

Ich bin bislang bei Veröffentlichungen von Temple Of Torturous noch nie einer Enttäschung aufgesessen, erscheint bei besagtem Label doch meist nur sehr ausgesucht gutes Material. Leider sind ECHTRA nun ein erster Wermutstropfen in dem sonst so mitreißenden Release-Schedule. Von einem kompletten Ausfall kann aber auch bei „Sky Burial“ keine Rede sein.

Nur schafft es der Alleinunterhalter aus Washington nicht, mich in den zwei Songs (die eine gute Dreiviertelstunde andauern) wirklich zu packen. Viel Akustikgitarren-Gezupfe und eine gehörige Portion Drone sowie Ambient-Passagen bestimmen das bemüht atmosphärische Gesamtbild. Die erste Hälfte von „Sky Burial 1“ lässt sogar noch auf Großartiges hoffen. Sich immer mehr in Trance spielende Akustikgitarren mit leichten Hintergrundgeräuschen und kurz aufkommender Klargesang sorgen tatsächlich für Spannung. Leider zieht ECHTRA den Moment zu sehr in die Länge und bleibt danach bei nett klingendem Gezupfe, schafft es aber nur kurzzeitig, erneut mit Gesang, wieder etwas eindringlicher zu wirken. Nach einem sehr nahtlosen Übergang führt „Sky Burial 2“ den eingeschlagenen Pfad weiter, addiert noch ein paar klackernde Drums sowie einen kurzen schwarzmetallischen Ausflug, verliert sich aber zusehends in der Langeweile.

„Sky Burial“ ist mitnichten ein schlechtes Album und es wird seinem Anspruch, möglichst stimmungsvoll zu wirken, auch durchaus gerecht. Für meinen Teil musste ich aber feststellen, dass ECHTRA zu in sich gekehrt wirkt, sich zunehmend in den eigenen Songs verliert, und damit auch meine Aufmerksamkeit. Ein Viertel des Albums kann mich wirklich begeistern, der Rest schwankt zwischen netter Hintergrundkulisse und, im kurzen BM-Ausbruch, absoluter Banalität – FAUNA, bei der Herr Echtra ebenfalls aktiv ist, gefällt mir in jedem Fall besser.

27.03.2013

Chefredakteur

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