Echobrain - Glean
Es gibt nur wenige Alben, die den Hörer vom ersten bis zum letzten Song ihn ihren Bann ziehen und ihn in eine Art Trance versetzen. Eines dieser Alben war zweifelsohne Pink Floyds Reise auf die dunkle Seite des Mondes in den 70ern, die wohl keinen Musikfreund unberührt ließ. Seit einigen Tagen gibt es nun eine CD, die eine solche „Hypnotisierung“ des Hörers ebenfalls erreichen könnte. Die Band dahinter nennt sich Echobrain und wurde 1992 vom mittlerweile nur noch als Produzenten beteiligten Jason Newsted (ja der Metallica-Jason) gegründet. „Glean“, das mittlerweile zweite Album, klingt abgehoben – fast wie aus einer anderen Welt. Träumerische Kompositionen, wie Pink Floyd sie einst zauberten finden sich zuhauf („Jellyneck“, „Heroic Dose“). Doch Echobrain sind facettenreicher. Sie klingen mal melancholisch wild nach Coldplay („Arsenic Of Love“), fröhlich zerstreut nach den Beatles („Knock ‚Em Out“) oder sogar heiter verträumt nach Bob Marley („Beat as We Go“). Egal wie sie es nun machen, sie machen es gut und können überzeugen. Natürlich muss man sich dieser Musik erst öffnen und etwas Zeit geben, sich zu entfalten. Sobald dieser Schritt jedoch getan ist, tritt man durch einen wabernden Akustiknebel und erkennt Klänge, die die Seele vom Körper lösen und sie in ferne Weiten entführen. Sein Übriges zur trüben Atmosphäre des Ganzen tut die „Lo-Fi“-Produktion, in die der gefühlvolle Gesang und die hauptsächlich akustischen Gitarren verpackt sind und die gelegentlich an die guten alten Zeiten von Tonbändern und LPs erinnert. Der Klangqualität tut diese Gegebenheit allerdings keinen Abriss, ist der Sound doch gewollt und zudem perfekt auf die Musik abgestimmt. Abschließend sei „Glean“ jedem ans Herz gelegt, der sich gerne mal ruhigeren Tönen lauschend aufs Bett legt und friedlich in Gedanken versinkt.
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