Ebony Ark - When The City Is Quiet

Review

Auch wenn die Bedeutung dieses kleinen Wortspiels beim Überqueren des Weißwurstäquators eventuell verloren gehen dürfte, ist der Bandname durchaus vielseitig zur Beschreibung der Musik geeignet: „When The City Is Quiet“ klingt eben nicht sonderlich spektakulär, enttäuscht mit einer eben nicht sonderlich stimmgewaltigen Frontfrau und hebt sich damit eben nicht sonderlich aus der Masse an Gothic-Metal-Bands heraus, die im Fahrwasser von NIGHTWISH immernoch vergeblich deren musikalischer Klasse hinterherhinken.
EBONY ARK ziehen ihren typischen Gothic-Metal mit weiblichem Leadgesang sehr konventionell auf, würzen das Ganze mit einigen Power-Metal-Elementen und lassen sich von ihrer Plattenfirma sogar einige „Prog-Anleihen“ bescheinigen. Nach letzteren such ich allerdings immernoch vergeblich, insgesamt sind EBONY ARK so progressiv wie ein Wiener Schnitzel. Aber leider eines von der eher zähen und viel zu trockenen Sorte, das ich im Restaurant ungeniert zurückgehen lassen würde.

Der Opener „If Only…“ beginnt zwar mit einem ganz netten Gitarrenriff, sobald aber der Gesang von Beatriz Albert einsetzt, wird deutlich, wie sehr die Spanierin und ihre Bandkollegen mit dem ambitionierten musikalischen Ziel doch überfordert sind. Es ist eben auch keine sonderlich gute Idee, fehlendes Stimmvolumen durch umso lauteres Gebrüll auszugleichen. Das Ergebnis ist ein oft gequält anmutender Gesang, der das Ertragen dieser Scheibe nicht eben leicht macht.
Aber auch instrumental würden die Stücke größtenteils komplett am Zuhörer vorbei laufen. Zu wenig markante Hooklines, zu wenig Eigenständigkeit und zu viele Passagen, die wie unspektakuläre Kopien wirklich innovativer Bands wie NIGHTWISH oder AFTER FOREVER anmuten. Mit ihrer Leistung auf „When The City Is Quiet“ hinken die Spanier den genannten Genre-Vorreitern meilenweit hinterher und dürften über kurz oder lang wieder in der Versenkung verschwinden.

Dass man unter der offiziellen Web-Adresse www.ebonyark.com ein dubioses Pornoseiten-Portal erreicht, ist noch das Spannendste, was man über diese Band schreiben kann.

02.04.2008
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