Earth Ship - Iron Chest

Review

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Nur etwa anderthalb Jahre nach dem starken Debüt „Exit Eden“ bringt die Berliner Sludge-Formation EARTHSHIP mit „Iron Chest“ ihr Zweitwerk an den Start. Wie schon die erste Platte, erscheint auch das aktuelle Langeisen über Pelagic Records, dem Label von THE OCEAN-Kreativkopf Robin Staps. Selbiger hatte bei EARTHSHIP ja einst auch in die Saiten gehauen, musste die Band aber aus Zeitgründen wieder verlassen. Nun agieren die Berliner wieder als Trio – was der Durchschlagskraft ihrer Musik allerdings in keinster Weise geschadet hat.

Nach wie vor bilden Sludge und Hardcore das Fundament von EARTHSHIP, hinzu kommen Elemente aus Stoner Rock, Doom und Experimental. Insgesamt wirkt „Iron Chest“ allerdings noch etwas griffiger und direkter als sein Vorgänger, bereits der Opener „Old Widow’s Gloom“ rotzt ohne Vorwarnung und mit einer gehörigen Portion Groove aus den Boxen. Der sehr dezent eingesetzte, schräge Clean-Gesang von Gitarrist und Sänger Jan Oberg bildet dabei einen interessanten Kontrast zum ansonsten eher rüden Gebrüll des Frontmanns. Etwas progressiver, aber nicht weniger groovig lärmt im Anschluss das Hauptriff von „Athena“, das sich sofort in den Höhrgängen festsetzt. Der darauf folgende Titeltrack wiederum erinnert unterschwellig an THE OCEAN, bei denen Oberg früher ja hinter den Kesseln saß.

Etwas unerwartet beginnt nach diesem sehr kraftvollen Auftakt der Song „Boundless Void“: melodische Clean-Gitarren versprühen hier zunächst eher Postrock-Flair, erst gegen Ende bewegt man sich wieder in EARTHSHIP-typischen Sludge-Gefilden. Ein weiteres Highlight der Platte ist das sehr brachiale „Brimstone“, ein absolutes Groove-Brett, das live sicherlich bestens funktionieren wird. Ähnliches kann man über „Eyes In The Night“ und das abschließende „Teal Trail“ sagen – hiermit holen die Berliner definitiv den Putz von den Wänden.

EARTHSHIP haben im Vergleich zum Debüt nochmal eine ordentliche Schippe draufgepackt und mit „Iron Chest“ ein wirklich gelungenes Album vorgelegt. Die Songs wirken direkt, homogen und dynamisch, das ein oder andere progressive Detail sorgt gleichzeitig für das besondere Etwas. Trotz merklicher Einflüsse von MASTODON, CROWBAR und THE OCEAN hat sich das Trio mittlerweile erfolgreich einen eigenen Sound geschaffen, mit dem man sich anno 2012 vor niemandem verstecken muss.

16.10.2012

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