Sieh an, wer alles wieder zusammenfindet: Jan Oberg, ehemals Drummer bei THE OCEAN, hat sich Robin Staps, Chef ebendieser Band und noch zwei weitere Kollegen ins Boot geholt (ok, fünf Euro in die Wortspielsau!). Unter dem Namen EARTHSHIP zeigt nun Jan selbst, was er in Sachen Songwriting so drauf hat, während sein ehemaliger Chef nur eine untergeordnete Rolle spielt. Dass der Sound von THE OCEAN nicht spurlos an den Jungs vorübergegangen ist, merkt man zu jeder Sekunde des Albums. Und wenn Mr. Staps schon sein eigenes Label hat, dann bringt man auch das Debütalbum dort heraus!
Omnipräsent die Mischung aus Hardcore, komplexen Strukturen, Stoner Rock, Detailverliebtheit und großer Wucht, die Melodien erinnern an „Aeolian“/“Fluxion“-Zeiten, nur mit etwas weniger Gaspedal. Durch den Klargesang unterscheidet sich „Exit Eden“ ebenfalls von den damaligen Werken. Die zwanzig Prozent, die nicht nach THE OCEAN klingen, füllen MASTODON-Einflüsse aus. Hört sich böse an, ist es aber nicht. Zumindest nicht vollständig. Denn auch wenn die Vorbilder mehr als deutlich herauszuhören sind, spielen EARTHSHIP zunächst einmal handwerklich über jedem Zweifel erhaben, aber auch das Feeling stimmt! So hat man zwar immer das Gefühl, ein schon bekanntes Album zu hören, dafür aber ein ziemlich Gutes!
Fans der genannten Bands können blind zugreifen, denn „Exit Eden“ kann sich qualitativ ungefähr mit den großen Brüdern messen. Die richtigen Highlights aber, die eine Weltklasseband wie THE OCEAN ausmachen, finden sich hier nicht. Sicher gibt es die ein- oderr andere Melodie, die hängen bleibt, aber wo sind die Kracher, wie zuletzt „Origin Of Species“/“Origin Of God“? Nun, solche Kaliber von einem Debütalbum zu erwarten scheint vermessen, ich bin jedenfalls gespannt, was dieses Gespann noch alles abliefern kann!
Geile Scheibe. Hättest ruhig ein Pünktchen mehr aus der Tasche reissen können. Ist beim Label für kleines Geld per Download zu bekommen.
Ich muss nochmal ein Pünktchen nachschieben.
Ein erfrischendes Album. Unbedingt reinhören.