KURZ NOTIERT
Beim Hören von „Ilos“ schwirrt der Name ALCEST unweigerlich durch den Kopf. Wobei, was heißt „schwirrt“, er ist omnipräsent. Positiv ausgedrückt eifern EARTHEN SHRINE ihren französischen Vorbildern über die gesamte Spieldauer nach, leider ohne deren atmosphärische Dichte ansatzweise zu erreichen. Es wirkt eher bemüht als durchdacht, wenngleich der Versuch verträumte Leads über teils polternden, auch mal flotten Drums schweben zu lassen, da ist. Auch der schwelgerisch-süßliche „haaahaaa“-Gesang, der nahezu durchgehend als Vocals auf „Ilos“ dient, erinnert klar an die Franzosen. Das klingt nicht nur leicht nach „Écailles De Lune“ und „Souvenirs D’un Autre Monde“, sondern wirkt teils wie (technisch nicht ganz so versiert) abgekupfert. Obligatorisch gibt es dann auch bei EARTHEN SHRINE den Switch Richtung mehr Black Metal samt Schrammelriffs und verzerrtem DSBM-Geschrei im letzten Teil des Albums. Von Eigenständigkeit kann da keine Rede sein und der Begriff „Abklatsch“ ist schon fast nachsichtig gewählt. Braucht eigentlich niemand, denn das Original hat deutlich mehr zu bieten und zum Genießen oder als Hommage klingen EARTHEN SHRINE noch zu unausgegoren.
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