Earth Crisis - Neutralize The Threat
Review
Wer mehr als fünf Alben veröffentlicht hat, seit 1992 existiert, sicher im Sattel bei einem weltweit bekannten Label sitzt und eine der immer noch wichtigsten Vegan-Straight-Edge-Bands ist, muss sich im Grunde nichts mehr beweisen. Aber EARTH CRISIS wären nicht EARTH CRISIS, wenn sie mit “Neutralize The Threat“ nicht versuchen würden, der mittlerweile durchaus starken Konkurrenz im Hardcore-Segment eins aus zu wischen.
Nach der Re-Union 2007 und “To The Death“ 2008 sind die Fünf auch anno 2011 noch heiß auf mehr. Das aktuelle Album klingt einfach zu jeder Sekunde unverwechselbar nach EARTH CRISIS; auch wenn moderne Einflüsse ihren Weg ins Songwriting gefunden haben. Karl Buechners einzigartige Shouts und Texte, die gekonnt in Szene gesetzten melodischen Einschübe, das immer präsente Schlagzeug: mehr Hardcore war nie.
Was “Neutralize The Threat“ aber so gut macht, sind die angesprochenen neuartigen Ideen der Musiker. Man hört stets, dass die letzten Jahre, der anfangs vielversprechende Metalcore, der inzwischen viel zu verbreitete Deathcore, nicht sang und klanglos an EARTH CRISIS vorbei gerauscht sind. Nichtsdestotrotz: “Neutralize The Threat“ wirkt zu jedem Zeitpunkt eigenständig und nie verweichlicht, was der Band vor allem die altbackenen Fans danken werden.
Als Anspieltipps sind in erster Linie der optimale, jedoch viel zu kurze Opener und “Counterstrike“ zu nennen. Der ein oder andere Filler ist zwar dabei, lindert den Hörgenuss der Platte dennoch nur geringfügig. Jeden Tag muss ich die Scheibe also nicht hören. Nicht immer, aber immer öfter.