Eardelete - Zombielogy

Review

„Zombielogy“ passt als Titel dieser CD wunderbar. Zombiemusik ist die beste Bezeichnung für das, was die Tschechen EARDELETE hier veranstalten. Blut, Gemetzel und unmenschliches Gerülpse.

Genutzt werden mechanische, unnatürlich verzerrte Vocals, die klingen, wie ein verstopfter Abfluss, der gluckert und rülpst. Diese sind zudem recht dominant in den Vordergrund gemischt, was jeden Brutal-Death-Liebhaber ein fettes Grinsen aus dem Gesicht locken dürfte. Alle anderen Hörer werden darauf vermutlich ziemlich abgeschreckt reagieren, aber angesichts der Penetranz, mit der EARDELETE hier agieren, wird ihnen das so ziemlich egal sein.

Musikalisch regiert brutalster Death Metal, wobei nicht durchgehend gepfeffert wird. Zwar rappelt es immer wieder ordentlich im Karton, wenn die Burschen ausholen und zum Blast ansetzen, aber dieser wird nicht als Hauptelement, sondern eher gezielt als ultimative Steigerung eingesetzt. Vornehmlich im Midtempo purzeln EARDELETE dahin und haben hier und dort auch den einen oder anderen zwar simplen, aber netten Part zur Hand („Craving For Human Flesh“). Ansonsten ist das Material bis auf weiteres recht unspektakulär. Keine Besonderheiten, keine coolen Breaks oder Nackenknirsch-Moshparts.

Nun, über einen großartigen Innovationsfaktor muss man sich hier nicht unterhalten, denn den gibt es im Brutal Death kaum noch. So plätschern sich EARDELETE durch ihren blutigen Stoff und hinterlassen nach jedem Lied ein paar tote Zombies (oder doch eher Hörer?) mehr zurück. Teilweise gehen sie auf „Zombielogy“ sogar derart simpel vor (wie z.B. bei „D O D“), dass man sich tatsächlich fragen muss, ob das nun brutal ist oder einfach nur blöd.

Meiner Meinung nach klingen EARDELETE dann am Besten, wenn sie die Knochen so richtig vom Fleisch kratzen und braten, was das Zeug hält. Durch den amtlich fetten, aber nicht sterilen Sound, wirkt der Blast wie ein Hammerschlag direkt auf den Hinterkopf. Zwar ist der seltsame Brummgesang auch bei den High-Speed-Passagen ziemlich überzogen, aber so wollten sie das wohl. Wer’s mag…

EARDELETE ist nur was für eingefleischte, blutrünstige Brutalos, die sich ihr Frühstücksbrot grundsätzlich mit Hackepeter (ohne Zwiebeln) belegen und zum Streichen ein kleines Hackebeil nutzen. Allen anderen kann ich nur raten: Lasst die Finger davon und kauft euch lieber ’ne Bruzzler! Schmeckt besser!

18.07.2007
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