Earacle - Aural Revelations In Metal (Demo 2012)

Review

Cooles Wortspielchen! Wobei ich der Meinung bin, dass man bereits diesem eine gewisse Erfahrung der Erfinder im Business anmerkt. Kurz, prägnant und nachhaltig – so muss man seine Band benennen und nicht nach dem momentanen Gefühlszustand, der mitunter zwei Sätze bedarf.

Egal, spätestens nach dem ersten Durchlauf der drei Nummern ist ohnehin klar, dass wir es hier keineswegs mit Jungspunden oder gar Anfängern zu tun haben. Und in der Tat konnten sich die Mitglieder von EARACLE bereits mehrheitlich Routine aneignen, spielten sich doch zuvor bei Formationen wie FALLEN ANGELS oder SCULPTED mit denen sie in ihrer Heimat, der Region Lippstadt, auch jede Menge Fans rekrutieren konnten. Den exakten Neubeginn als EARACLE konnte ich zwar nicht eruieren, von daher tippe ich mal, dass ein „fließender Übergang“ zu dieser neuen Konstellation führte. Aber Zeitangaben sind hier ohnehin nur Schall und Rauch, viel wichtiger ist, dass diese Demo zu gefallen weiß und das tut sie!

Der knackige Opener „Two-Faced“ lässt uns wissen, dass diese Burschen sehr wohl zeitgemäß zu rocken verstehen, offenbar aber auch sehr aufmerksame Schüler der „alten Schule“ gewesen sind. Schwierig eine exakte (Sub)Genre-Zuordnung zu finden, umso einfacher dagegen, sich diese Nummer einzuprägen. Der Refrain entpuppt sich beispielsweise als absolut Hymnen- und Stadionverdächtig und lässt gleichermaßen an frühe DOKKEN oder dergleichen, wie auch an zeitgemäße Rocker der Kategorie BLACK STONE CHERRY denken. Die Musik dagegen kommt im Vergleich zu den erwähnten Referenzen deutlich metallischer daher und lässt gar durchaus Prog Metal-Einflüsse erkennen.

Ein wenig verschachtelt wirkt auch „Delirious State“, wobei die Burschen aber dennoch auch für Tempo und Druck zu sorgen wissen. Auch hier fällt ihr Variantenreichtum positiv auf, durch den man gekonnt den Brückenschlag von proggigen Sequenzen hin zu purer Kraft schafft. Ähnlich perfekt absolviert haben das zuletzt wohl die frühen COMMUNIC – also Hut ab! Der Rausschmeißer „Mythomania“ lebt dann vorwiegend von seinem zwingenden Groove und einem überaus dynamisch vorgetragenem Rhythmus, wobei es das Duo Jens Kissler (Bass) und Frank Bartscher (Schlagzeug) aber zum Glück schafft, dabei nicht allzu weit in New Metal- Gefilde abzudriften.

Schade ist nur, dass nach diesen drei Leckerlis schon wieder Schluss ist und wir wohl noch ein wenig auf die „abendfüllende Mahlzeit“ warten müssen. Der Hunger wär‘ nämlich schon mal vorhanden, es darf also angerichtet werden. Sicher ist, dass EARACLE für so manchen OHRGASMUS sorgen werden!

04.04.2012
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