Dysanchely - Secrets Of The Sun

Review

Juchei, juchee! Was prangt mir als Stilbezeichnung in der Labelinfo der mir bis dato völlig unbekannten DYSANCHELY entgegen? Melodic Death Metal. Ich meine, ich höre diese Musikrichtung echt gerne, aber langsam fängt diese Schwemme an, auch mir auf den Geist zu gehen. Zum Glück verwerten die vier Slowaken auf ihrer zweiten CD außer ein paar doppelläufigen Leads nicht viel, was man als typisch schwedisch bezeichnen könnte, sondern bewegen sich eher zwischen Death und Doom Metal und vereinzelten traditionellen Heavy und Black Metal-Elementen hin und her. Die dabei entstehenden Melodien transportieren meist eine schwermütige Stimmung, wie sie z.B. Bands der Marke PARADISE LOST oder SENTENCED kennzeichnet. Dass es DYSANCHELY nicht zur Ehre dieser beiden Combos gereicht, liegt hauptsächlich an Sänger Brano Glinda, dessen DM/BM-Vocals gelinde gesagt null Abwechslung bieten. Zu was die noch relativ junge Band mit variablerem, ausdrucksstärkerem Gesang fähig wäre, zeigt nämlich der Track „Song Of Sorrow“, bei dem man sich Horar (PROTEST) und Luboslav (DIGITUS IN RECTO) als Gastsänger ins Studio geholt hat. Musikalisch ist auf „Secrets Of The Sun“ passenderweise fast alles in Ordnung, wenn man das etwas blutleere Drumming mal geflissentlich ignoriert. Zwar sind die zu hörenden Arrangements und Melodiebögen nicht unbedingt neu, aber zumindest zu 80% absolut gefällig. Während der restlichen 20% verzetteln sich DYSANCHELY manchmal zu sehr in ihren Stilkreuzungsexperimenten, weswegen der rote Faden abhanden kommt. Das führe ich aber jetzt einfach mal auf mangelnde Routine zurück. Durchweg positiv sind hingegen die völlig klischeefreien, die aus den Fugen geratene Beziehung zwischen Mensch und Natur beschreibenden Texte zu bewerten, die trotz ihres zuweilen holprigen Englischs viele Denkansätze und -anstöße liefern. Passt man die musikalische Umsetzung beim nächsten Mal dem lyrischen Niveau an, kann aus dieser Band wirklich etwas werden. Das Potential ist zweifellos vorhanden. Diesmal reicht es aber nur für ganz knappe sechs Punkte. Anspieltipps: „Song Of Sorrow“, „Secrets Of The Sun“, „Kill Your Love“.

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14.10.2003

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2 Kommentare zu Dysanchely - Secrets Of The Sun

  1. Anonymous sagt:

    zum ersten mal habe ich von dysanchely vor einigen monaten auf einer cd eines metal-fanzines etwas zu ohren bekommen, nämlich den ’song of sorrow‘, und sofort danach habe ich mir begeistert die erste dysanchely cd ‚tears‘ besorgt. nachdem ich das neue album zum ersten mal gehört hatte, war ich ziemlich enttäuscht, da die 2 sängerinnen aus irgendeinem grund nicht mehr vertreten sind, die früher für eine geniale athmosphäre gesorgt haben… 🙁 . und auch die alte demoversion vom ’song of sorrow‘ gefiel mir sehr viel besser, hauptsächlich weil die screams bei dieser version so wehleidig klangen, und nun in der neuen version ’nur‘ normales gegrowle sind. jetzt finde ich die cd recht gut, die growls sind von dem einen song abgesehen viel besser geworden, jedoch hoffe ich, dass auf dem nächsten album wieder die beiden ladies zu hören sind, weil sie den songs die i-tüpfelchen gaben. :\

    7/10
  2. Anonymous sagt:

    Gefälliges Melo Death Scheibchen für zwischendurch. Unoriginell aber gut. "Song of Sorrow" und "Lost in Beauty" sind genau so wie man sich das Genre wünscht…

    8/10