Dynfari - The Four Doors Of The Mind

Review

DYNFARI sind eine der eher rar gesäten isländischen Bands aus dem Bereich des extremen Metals. Das vierte Album „The Four Doors Of The Mind“, der Nachfolger der positiv aufgenommenen Platte „Vegferð Tímans„, ist das Produkt einer persönlichen Krankheitsgeschichte von Sänger und Gitarist Jóhann Örn, der an einer Autoimmunerkrankung leidet.

Der Umgang mit Schmerzen ist hierdurch fester Bestandteil seines Lebens geworden. Diese Geschichte verarbeitet das Album in einer sehr spirituellen Art und Weise. Das an den Jugendstil bzw. die Lebensreform angelehnte Coverartwork (Das Lichtgebet von Fidus lässt grüßen) deutet dies bereits an, die Texte und der inhaltliche Überbau führen das Motiv weiter aus.

DYNFARI orientieren sich musikalisch nicht an SÓLSTAFIR, …

Es wäre für DYNFARI sicherlich leicht, sich an den großen Landesgenossen SÓLSTAFIR zu orientieren, um ein „Stück des Kuchens“ abzugreifen. Davon sind DYNFARI allerdings tatsächlich weit entfernt. Vielmehr sind die Herren im Bereich des melodischen Black Metal (mit einem kleingeschrieben Post-Zusatz) zu Hause. Die metallastigen Parts werden durch zahlreiche, dem Konzept dienende, Akustik- und Spoken-Word-Passagen getrennt.

In diesen Passagen liegt sodann auch meine Kritik an „The Four Doors Of The Mind“, da diese in Bezug auf das Songwriting nicht ausgefeilt wirken und wenige bis keine Höhepunkte bieten, welche dem Album einen echten Wiedererkennungswert geben würden.

Die im Bereich des extremen (Black) Metal verordneten Teile des Albums werden hierdurch mit langen Unterbrechungen getrennt und haben selbst eine höhere, aber insgesamt keine aus der Masse hervorstechende Qualität. Die Parts leben von der melodischen Instrumentalisierung, welche eine dezent melancholische Note transportieren. Der Gesang wird hier spärlich eingesetzt, was jedoch der Struktur nicht abträglich ist.

„The Four Doors Of The Mind“ überzeugt nicht vollständig

Am Ende des Tages bleibt ein Album, welches einen zwiespältigen Eindruck hinterlässt und nicht voll überzeugen kann. Dafür bieten DYNFARI (zu) viel Hausmannskost, welche teilweise profan, ordinär und mit viel Leerlauf versehen gestreckt erscheint.

07.04.2017
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