Es ist mit DYING HUMANITY aus dem sächsischen Annaberg-Buchholz schon nicht einfach. Zum einen lässt sich auf der Labelseite lesen, dass sie doch tatsächlich Brutal Deathcore/Grind spielen. Zum anderen werden sie in den Metal-Archives als Death-Metal-Band geführt. Beworben werden sie auf der Promo allerdings als Melodic Death/Thrash, eine Mischung aus technisch inspiriertem Death Metal und klassischem Thrash. Ja was denn nun, liebe Leute?! Entscheidet euch mal!
Tatsache ist, die Band hat von dem Meisten etwas und ist dabei dennoch so innovativ wie ein Holzschuh. Im Großen und Ganzen handelt es sich nämlich um eine Metal-, bzw. Deathcore-Combo, die etwas schneller zu Werke geht und öfter mal durch die Gegend blastet.
IN FLAMES stehen dabei Pate für die meisten Melodien, ABORTED für die meisten Blast-Parts, BLEEDING THROUGH, sieht man mal von dem fehlenden Keyboard ab, KILLSWITCH ENGAGE und JOB FOR A COWBOY für die restlichen Songstrukturen. Instrumentale Gitarrenstücke a la IN FLAMES oder KILLSWITCH ENGAGE sind dabei natürlich auch mit von der Partie. Wenigstens ist die Produktion ziemlich aufgeblasen und kommt sehr satt daher. Kein Wunder, immerhin hat sich auch Alan Douches (CARNIFEX, UNEARTH, KILLSWITCH ENGAGE) dieser Platte angenommen und sie gemastert.
Das ändert allerdings gar nichts daran, dass mit „Fragments Of An Incomplete Puzzle“ das Werk einer eher durchschnittlichen Metal-, bzw. Deathcore-Combo vorliegt, welche aus der Flut dieser Scheiben so gar nicht hervorstechen kann. Trademarks und Eigenheiten sucht man vergeblich, man bleibt alles in allem lieber auf Nummer Sicher. Dazu kommt die nun wirklich spärliche Spielzeit von knapp 33 Minuten, und das bei – rechnet man mal das Intro und Outro heraus – sage und schreibe elf Liedern.
Metal- sowie Deathcore-Freunde werden sicherlich ihren Spaß an dieser Scheibe haben, alle anderen können aber getrost weitergehen und ihre Ohren an anderer Stelle laben.
Lieber Herr Reviewer… Ja was denn nun???
Damit auch Sie noch den Weg ins 20. Jahrhundert finden… Wenn man nicht beurteilen kann was man gerade anhört, weil man zb: den ganzen Tag Techno konsumiert, dann schaut man doch einfach mal bei Wikipedia vorbei um nachzulesen was denn eigentlich Metalcore ist… wo ist hier der metalcoretypische cleane Gesang??? wo sind die Hardcore-Elemente??? was haben Gitarrensoli als fester Bestandteil der Songstrukturen im Metalcore verloren??? ps: auch mal bei der Suicide Silence Review reinschnuppern und sich fragen… Ja was denn nun???
AJobForACowboy
Wer die Band je Live gesehen hat oder auch nur ansatzweise in die Songs reinhört, der merkt sicherlich schnell, dass man hier keine durchschnittliche Band hat, sondern 4 durchweg professionelle Instrumentalisten, die ihr Handwerk superb verstehen! Den „Gesang“ lass ich da mal außen vor.
Was das Theater mit den Genre angeht… Herr Gott, jeder Depp hat heute eine andere Bezeichnung für ein und denselben Stil. Dying Humanity spielen (melodischen) Death Metal, nicht mehr und nicht weniger.