Dying Fetus - Purification Through Violence

Review

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Es war 1991, einer Zeit, in welcher der Death Metal international auf dem Höhepunkt stand, als sich eine junge Band um John Gallagher aus Maryland anschickte, sich diesem aggressiven Musikstil vollends zu verschreiben. Mit DYING FETUS fand man recht schnell einen passend kranken Bandnamen, und da reiner Death Metal nicht krank genug war, mischte man diesen mit Grindcore und Hardcore, fertig war das ultimativ brutale Brett. Zwei Demos werden eingeprügelt und 1995 unter dem Titel „Infatuation With Malevolence“ auf einer CD verewigt, ehe 1996 das eigentliche Debütalbum „Purification Through Violence“ in den USA über Pulverizer Records und in Europa via Die Hard erscheint. Dieses Album erfuhr im Laufe der Zeit einige Wiederveröffentlichungen, nun liegt der Re-Release von Relapse Records vor.

Schon damals hatten DYING FETUS ihren ureigenen Stil gefunden, und der hatte es in sich. Massiver, äußerst derber und kompromissloser Death Metal der Florida Schule, wie bereits beschrieben vermengt mit Grindcore und Hardcore, später würde man diesen Stil als Brutal Death Metal bezeichnen. Denn so ultrabrutal gingen damals nur wenige zu Werke, und die Schlachtplatte „Purification Through Violence“ darf mittlerweile ruhig als ein wegweisender Schritt dieses Genres angesehen werden. DYING FETUS nahmen die Brutalität und technische Versiertheit von CANNIBAL CORPSE und SUFFOCATION, mischten diese mit der direkten Aggression von NAPALM DEATH, von welchen auch „Scum“ gecovert wurde, und gaben dem Ganzen auch noch einen unverschämt schmissig-charmanten Hardcore-Groove, wodurch die fiesen Blast-Attacken noch vehementer wirken. Mit ihren psychotischen Breaks brachten sie viele um den Verstand, ebenso mit den tiefen Growls oder Rülpsen, welche direkt ungefiltert aus dem Enddarm zu stammen scheinen. Und trotz allen Getrümmers, trotz aller Brutalität, standen DYING FETUS auch damals schon für technische Finesse, blitzsaubere Umsetzung, was sich am tighten Zusammenspiel und den exzellenten Gitarrenläufen und fast schon filigranen Soli zeigt. Bei aller Komplexität bleibt die Musik aber stets nachvollziehbar und …herrlich krank und brutal. In ihrer weiteren Entwicklung sollten DYING FETUS diesem Stil treu bleiben und diesen immer weiter verfeinern.

Der Re-Release kommt mit neuem Artwork, Linernotes, vielen Fotos sowie den beiden Bonustracks „Beaten Into Submission“ vom Rehearsal Demo 1997 sowie der Live-Aufnahme „Raped On The Altar“ aus Herbolzheim (müsste umbenannt werden in Herb Bolz Heim, Anmerk. d. moshenden Verf.), 1998. Die Texte fehlen leider. Wer auf derartig deftige Kost steht und „Purification Through Violence“ noch nicht hat, sollte jetzt endlich zugreifen.

05.02.2011

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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