Dying Fetus - Make Them Beg For Death

Review

Galerie mit 11 Bildern: Dying Fetus - Rockharz Open Air 2024

Das Trio aus Baltimore, Maryland, ist bekannt für seine kleinen Entwicklungsschritte. Mal lässt sich Bandchef John Gallagher Vollbart und Haupthaar wachsen oder Drummer Trey Williams sieht auf diversen Sommershows, womöglich substanzinduziert, aus, als würde er das gewohnte Feuerwerk im Schlaf abtrümmern. Auf ein paar Dinge kann man sich bei DYING FETUS hingegen immer verlassen: Zumeist hässliche Cover-Artworks, eine minimalistische Bühnenshow und ein musikalisches Inferno, das diese Müdigkeit sowas von nachdrücklich konterkariert, dass einem die Spucke wegbleibt. Das inzwischen neunte Album „Make Them Beg For Death“ der US-Amerikaner gliedert sich in diese Abfolge nahezu einwandfrei ein.

DYING FETUS fokussieren sich auf das Wesentliche

Inzwischen hat sich die Dreierformation auch auf den internationalen Festivalbühnen von nächtlichen Knüppelbühnen in die Primetime gemausert, und das obwohl hier archaisch auf fast alles verzichtet wird, was irgendwie in Verbindung mit Showelementen genannt werden könnte. Warum man sich trotzdem in die Speerspitze des Brutal Death Metal entwickelt hat, illustrieren DYING FETUS auf „Make Them Beg For Death“ erneut recht anschaulich. Sobald hier Gallagher mit seinen technischen, aber dennoch eingängigen Feinheiten an den Start geht und Williams immer wieder aus der Deckung Double-Bass-Gewitter ins Feld führt, entsteht eine nahezu perfekte Kombination aus Brutalität und spielerischer Raffinesse.

Die frühen Stücke „Compulsion For Cruelty“ und „Feast Of Ashes“ sägen sich teilweise durch vertrackt bewachsene Pfade, um dann wieder zur Ausgangsposition zurückzukehren. Die Short-Attack „Throw Them In The Van“ erinnert an ein Grindcore-Attentat auf ungewöhnlich hohem spielerischem Niveau und „When The Trend Ends“ arbeitet mit richtig fetten Gitarrenmelodien, die für einen hohen Widererkennungswert über das gesamte Genre hinaus sorgen. Für den Rahmen hat erneut Produzent Steve Wright gesorgt, der das Ganze hervorragend abgerundet und „Make Them Beg For Death“ ein schlagfertiges Gesicht verpasst hat.

Hochdrucksound und durchdachte Riffs

Auch das neunte Album des Death-Metal-Trios hat den gewohnten DYING-FETUS-Faktor, der aufgrund der durchdachten Melodien verpackt in Hochdrucksound immer wieder dafür sorgt, dass man „Make Them Beg For Death“ Zusatzdurchläufe gewähren möchte. Das belohnen die US-Amerikaner damit, auch die tiefsten Riff- und Arrangement-Geheimnisse nach und nach freizugeben. Band und Kunde offensichtlich glücklich. Album bockstark. Alles normal im Universum der Ostküstler.

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06.09.2023

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15 Kommentare zu Dying Fetus - Make Them Beg For Death

  1. Cyi sagt:

    Geile Musik von einer geilen Band!
    Hier kann wenigstens ausnahmslos über Musik diskutiert werden! Keiner bewirft sich mit ideologischen Kot und keiner muss den anderen von seiner verzerrten Meinung überzeugen!

    Dying Fetus ist einer meiner absoluten Favorites und das Album ist schon lange vorbestellt!

    Die Songs die zu hören sind ballern, wie gewohnt, direkt ins Hirn! Und lassen auf großartiges hoffen!

  2. metal-maniac sagt:

    Jawoll 😀 😀 😀

  3. onlythewindremembers sagt:

    Ich habe bei Death Metal immer ganz schnell Abnutzungserscheinungen und mich langweilt das dann recht schnell.
    Aber wenn ich Bock drauf habe, dann stehen DF ganz oben, weil die drei Jungs einfach unglaublich was zusammenschustern und das auf ganz hohem Niveau.

  4. Lysolium 68 sagt:

    Mir fällt nichts auf was man an diesem Album besser machen könnte!
    Swingt und knallt gleichzeitig so geil.

    10/10
  5. Purple_Jesus sagt:

    Schande über mein Haupt. Ich komme eher aus dem Deathcore, Gore und Porngrindbereich. Höre aber schon immer kleinere Perlen aus dem Brutal Death Metal. Um Dying Fetus habe ich bisher immer einen großen Bogen gemacht (unbewusst). Bei dem Album habe ich mir aber gedacht, Jung hör doch mal rein und was soll ich sagen, ich bin darauf hängen geblieben. Dieser Groove und Brutalität, einfach zum niederknien. Gott sei Dank habe ich die Band jetzt für mich entdeckt. Großer Dank auch an die jetzige Welle auf Old School DM getrimmte Musik die dieses Album in meine Vorschau gespült hat. Album wurde direkt gekauft

    8/10
  6. dan360 sagt:

    Ja, wie immer sehr geile Tonkunst von DF auf gewohnt hohem Niveau! Kommt nicht ganz an das Überalbum ‚Reign Supreme‘ ran, dennoch macht es außerordentlich Laune – wie immer halt!

    8/10
  7. ClutchNixon sagt:

    Word!
    Sean ist zudem ein bisschen schwach auf der Brust, aber das mag am Alter liegen. Die besten Songs hat Relapse ausgekoppelt: Feast of Ashes, Raised in Victory/Razed in Defeat. Der Rest ist gemessen am Bandkatalog gutes Mittelmaß.

    7/10
  8. badKissinger sagt:

    genau das, was ich von dying fetus hören will. einziger (leichter) störfaktor ist die meiner meinung nach etwas glattgebügelte produktion, ein bisschen räudiger dürfte es schon klingen.

    8/10
  9. destrukt. sagt:

    „Auf ein paar Dinge kann man sich bei DYING FETUS hingegen immer verlassen: Zumeist hässliche Cover-Artworks[…]“
    Stimme ich prinzipiell zu, aber das vorliegende Cover mit seiner 80er-Jahre-Slasherfilmplakat-Ästhetik find ich extrem gelungen und stimmig!
    Musikalisch gibts wie immer slammigen Deathgrind mit technischer Koloration auf dem gewohnt hohen DF-Level. Wieder griffiger als der direkte Vorgänger W1TFW, schielt das neuste Output wieder mehr Richtung „Reign Supreme“ oder gar „Destroy The Opposition“ Territorium. Insbesondere mit der ersten Hälfte und dem überragenden „Compulsion for Cruelty“ (was für eine fantastische off-beat Section), die „Pissing in The Mainstream“ Reminiszenz „Throw Them In The Van“ oder der fast schon bolthroweresk-walzende Groove in „When The Trend Ends“ erreichen DF dieses Niveau beinahe spielend leicht, die zweite Hälfte fällt jedoch mMn etwas ab und die absoluten Highlights bleiben aus.
    Nichtsdestotrotz reiht sich „Make Them Beg For Death“ nahtlos in die großartige Diskographie der Maryländer ein, ohne aber den Spitzenpositionen wirklich gefährlich zu werden.

    8/10
  10. Watu sagt:

    Das ist wahrscheinlich so ein persönliches Geschmacksding, aber dieses ich-kloppe-wie-bekloppt-auf-platte-hochtönige-holzstämme-schlagzeugspiel macht mir die Mucke immer etwas kaputt. Wenn ich mir bei Incanation noch etwas mehr Dreck unter den Fingernägeln wünsche, meine ich jedenfalls nicht das damit. ;))
    Aber wenn es einigen genau so gefällt, dann will ich nichts gesagt haben und muss mich halt woanders umschauen. Authentisch ist das definitiv, man muss es halt nur mögen.

  11. onlythewindremembers sagt:

    Man kann über Trey Williams viel sagen, aber nicht, dass er wie bekloppt auf seinem Kit rumtrommelt.
    Der Mann spielt seine Songs absolut präzise und technisch einwandfrei.

  12. Watu sagt:

    Ja, war etwas blöd fomuliert, das mit dem „bekloppt“ war gar nicht so negativ gemeint von mir. Sagen wir wild und präzise. ;))

  13. ClutchNixon sagt:

    Wenn auch ohne jedweden Groove. Sport – Trommler 😜

  14. onlythewindremembers sagt:

    Wenn man nur von der aktuellen Platte ausgeht, finde ich schon, dass z. B. „Compulsion for Cruelty“ ordentlich groovt.

  15. ClutchNixon sagt:

    Stichwort sind Pockets, spielt der Typ doch weder songdienlich noch mit besonders viel Gefühl. Allerdings ist das nahezu bei allen Extremmetal Drummern der Fall.