Dying Fetus - Infatuation With Malevolence

Review

Die Prügelknaben aus Maryland gehören mittlerweile zu den absoluten Allstars der Szene, haben mit für MISERY INDEX das Wurzelwerk für eine weitere großartige Band gebildet und schleudern fortwährend ein hochkarätiges Brutal-Death-Metal-Album nach dem anderen heraus. Grund genug, erneut das alte Material aus frühsten Demozeiten der Jungs unter die Lupe zu nehmen, denn auch das sind keineswegs stümperhafte Versuche von ein paar präpubertären Kids, etwas Aufmerksamkeit zu erhaschen. Die Songs auf den ersten beiden Demos sind sicherlich längst nicht so technisch komplex wie die neueren Alben, dafür gelangen sie in meinen Ohren deutlich besser auf den Punkt, was schließlich auch eine mehr als erwähnenswerte Qualität ist.

“Infatuation With Malevolence“ darf als Zusammenstellung der ersten beiden Demos gelten, bei dem das Erste aus dem Jahr 1993 den Titel “Bathe In Entrails“ und das Zweite denselben Titel wie die Compilation trägt. Die Stücke wurden natürlich technisch ordentlich aufpoliert, sodass man produktionstechnisch nichts Zeitgemäßes vermissen braucht. Zusätzlich befanden sich schon auf den ersten beiden Gehversuchen der Band einige Songs, die heutige noch als Klassiker von DYING FETUS gelten, so zum Beispiel “Grotesque Impalement“.

In der Gesamtheit klingt die Zusammenstellung herrlich erfrischend und ungezwungen straight. Während sich die Amis vermehrt auf technischen Anspruch fokussiert haben, ist eine vergleichbare Spielart eigentlich nur noch bei den Franzosen von BENIGHTED zu beobachten, die ähnlich gradlinig und aggressiv vorgehen. Auch stimmlich geht es eigentlich kaum fieser, saßen doch mit John Gallagher und Jason Netherton (MISERY INDEX) gleich zwei Stimmikonen der Death-Metal-Neuzeit mit im Boot.

Wem das immer noch nicht reicht, der kann sich anschließend noch drei Live-Stücke von einem ehemalige Deutschland-Auftritt reinhämmern oder sich Impressionen von zwei originalen Demoaufnahmen verschaffen. Letztlich gilt: Die Demos von DYING FETUS sind absolut hörenswert, damit ist es diese Platte hier auch.

15.02.2011
Exit mobile version