Von wunderschönen Stränden, Sonnenschein und undefinierbar hohen Temperaturen (selbst im Schatten!) kommen sie her. Wobei die Vorstellung, dass sie diese knapp 45 Minuten unter besagten Umständen in Stranduniform eingezimmert haben, schon wieder derart verrückt ist, dass man es kaum glauben kann. Das Cover ist somit also der erste Schritt, der DYING, aus Spanien kommend, in die Nähe des Heavy Metal bringt. Und was soll man dazu sagen? Uwe Boll hätte es selbst nicht besser zeichnen können. Im Sound verhält es sich ähnlich schwierig.
Negativ auffallend: klinischer, breiiger Sound. Gitarren, Schlagzeug und Gesang kämpfen durchgehend um die Vorherrschaft, am Ende ist kein Sieger auszumachen. Vom Bass wollen wir an dieser Stelle gar nicht sprechen. Das Beängstigende ist jedoch, dass man sich nach dem zweiten oder dritten Durchlauf daran gewöhnt, vielleicht sogar feststellt, dass das zu der Musik, die hier geboten wird, einfach nur passt.
Die Songs sind dafür durchweg alle schön abwechslungsreich gehalten. Die Geschwindigkeit verändert sich innerhalb der Kompositionen durchgehend, ohne dass man von Überfrachtung sprechen muss. Melodien findet man keine, was auch gut ist, hätten sie doch einem derart bösartigen Langeisen den Wind aus den Segeln genommen. Genauso verhält es sich auch mit klaren Gesangslinien. Die Growls sind schön tief, hier und da verirrt sich mal ein etwas höher angesetzter, das war es aber auch schon an Ausuferungen.
DYING orientieren sich eher am Death Metal der alten Schule, ein paar kleine Black-Metal-Einflüsse sind auch nicht ganz von der Hand zu weisen. Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. Wer ernsthaft am Erwerb interessiert ist, sollte zuerst einmal Spanisch lernen, um an die CD zu kommen und letztendlich auch vorher mal in die Songs hereinhören. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jeder etwas mit dem anfangs doch abschreckenden Klanggewand anfangen kann.
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