Bereits fast ein Jahr auf dem Buckel hat das 6-Track-Minialbum „Sometimes“ von DYIN‘ JULIA, einer Band von der eigentlich nur Sänger R.Hampez von END OF GREEN halbwegs bekannt sein könnte. Aus unerfindlichen Gründen hat die CD erst jetzt den Weg auf meinen Schreibtisch gefunden und hat somit anscheinend einen ähnlich beschwerlichen Weg hinter sich wie die Band selbst. Bisher gab es erst eine Veröffentlichung von DYIN‘ JULIA und 2002 war die Band quasi schon „tot“. Nun also doch noch ein neuer Versuch in Form von „Sometimes“.
Sich selbst und seine Musik beschreibt das Quartett als „melancholisch“ und „berührend“, was jedoch nur zur Hälfte zutreffend ist. Der Sound von DYIN‘ JULIA ist durchaus als melancholisch zu bezeichnen, viele Songs präsentieren sich sehr dezent und überwiegend von traurigen Vocals & akustischen Gitarren getragen. Zusätzlich stehen auch Bass, Drums und Keyboards auf der Instrumenten-Liste, doch auch diese bewegen sich stets auf sehr zurückhaltender Ebene. So weit so gut, nur leider sind fast alle Songs nicht wirklich „berührend“ – zumindest nach meinem Empfinden. Die Grenze zwischen „melancholisch“ und „einschläfernd“ ist leider fließend und fast alle Songs offenbaren eine äußerst ermüdende Wirkung. Dies liegt vor allem auch am Gesang, der unglücklicherweise noch sehr viel Spielraum nach oben hat und nur in Ansätzen die beabsichtigte Stimmung umsetzen kann. Schade, denn einige Songs bieten durchaus Potenzial und auch der Mut zu teilweise deutschen Lyrics hätte durch eine bessere Umsetzung der Emotionen belohnt werden können.
So ist „Sometimes“ ein sehr leises Album, das aber wohl zu leise ist, um in der großen Musiklandschaft aufzufallen. Leider bietet es zudem zu viele Schwächen und die Tatsache, dass es DYIN‘ JULIA gerade in diesem Genre nicht gelingt, die Emotionen dem Hörer angemessen zu vermitteln, dürfte die Band nicht weiter nach vorne bringen.
Kommentare
Sag Deine Meinung!