Dyecrest - The Way Of Pain

Review

Zeichnen unbewußt gewählte Namen vielleicht tatsächlich die Geschichte Ihrer Träger vor? Wenn ja, so befinden sich die ehemaligen Fairytale seit ihrer Gründung 1993 wirklich in einem Märchen. Zunächst trotz wachsender Zuhörerschaft von der bösen Hexenvereinigung der Plattenlabels abgelehnt und scheinbar auf ewig verbannt nur die Flora und Fauna der finnischen Wälder musikalisch zu unterhalten, wurden sie Mitte 2003 beim Young Metal Gods Wettbewerb als eine von drei Bands mit einem Vertrag bei Noise Records wachgeküsst – Prinz Dyecrest war aus dem Tiefschlaf erwacht. Anschließend gings in die Musikkammer und prompt stand das Debüt der Power Metaller im Jänner diesen Jahres in den Regalen. Power Metal? Jaha, aber es ist kein Teil der Flut von Power Metal Klonen, die anscheinend nach einer allgemeingültigen Blaupause im Akkord gepresst werden. Überraschend erfrischend präsentieren sich die Finnen auf „The Way Of Pain“ und vertreten so gar nicht den Stereotyp eines für dieses Genre typischen Albums. Die Double Bass zieht sich nicht wie ein roter Faden durch das gesamte Tondokument, sondern wird präzise an den richtigen Stellen eingesetzt. Es werden auch nicht die Legenden des Nimmerlandwaldes und seiner schwertschwingenden Helden besungen, vielmehr sind weltliche Themen und skandinavisch anmutende Songtitel à la „Into The Void“ und „With Pain“ Programm. Einprägsame Thrash Riffs und interessante Breaks verstärken da nur den Eindruck eines wohl konzipierten Albums. Na gut, als eindeutiges Power Metal Wiedererkennungsmerkmal präsentiert sich dann doch die Stimme von Sänger Janne Oksanen, der aber nicht nur hochtrabende Hymnengesänge abgibt, sondern auch richtig bellen kann. Aus dieser Mélange ergeben sich dann Titel wie der starke Opener „For All The Weak“, das stampfende „Lost Faith“, die sehr abwechslungsreiche Ballade „Kneeling Down“, die operettenhafte aber trotzdem fesselnde makabre Liebeserklärung „Until Death Do Us Part“ und die krachende, ägyptisch angehauchte Uptempo Nummer „The Game“, zweifellos eines der Highlights das Albums. Auf selbigem kann man fast bei jedem Song unüberhörbar den Einfluss von In Flames vernehmen, der sich vornehmlich in Form von doppelten Gitarrenläufen während einiger Soli und Intro Licks, am deutlichsten aber bei Aufbau und Dynamik des treibenden „With Pain“ eingeschlichen hat. Schade, ein bisschen weniger wäre wünschenswert gewesen. Etwas mehr hätte man dagegen bei der Produktion zulegen können, der Bass kommt stellenweise sehr intensiv, nimmt den Gitarren leicht die Würze und drückt Jannes Stimme herunter wodurch sie in den Cleanpassagen sehr laut wird. Zudem hat man sich vor allem bei den ersten fünf bis sechs Songs zu sehr auf das Schema Intro-Verse-Chorus-Verse-Chorus-Solo-Chorus festgelegt, das wirkt teilweise vorhersehbar und mindert so den Spass am Hören. Aber bis der Prinz sein Aschenputtel gefunden hatte, hat´s ja auch eine Weile gedauert.

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24.03.2004

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