Duskmachine - Duskmachine

Review

Auch wenn man auf Grund der aktuellen Besetzung dieser Formation lediglich auf einen Neuanfang von diversen ehemaligen ANNIHILATOR-Musikern unter neuer Flagge tippen könnte, sollte man wissen, dass DUSKMACHINE bereits fast zehn Jahre lang existieren und im Jahr 2005 mit „The Final Fall“ mehr als nur respektabel debütierten.

Dennoch liegt ein ANNIHILATOR-Vergleich bei dieser Truppe mehr als nur auf der Hand, schließlich ist mit Randy Black seit den Gründungstagen ein ehemaliges Mitglied von Jeff Waters‘ Institution hier aktiv und inzwischen mit Bassist Russel Bergquist und Frontmann Joe Comeau (den man auch von OVERKILL und LIEGE LORD und eventuell sogar noch von RAMROD, die sich in den 90ern nach zwei arschtretenden Demos und der Tatsache, dass sowohl Joe wie auch sein Mitstreiter Sebastian Marino von OVERKILL als Gitarrenduo engagiert wurden, wieder aufgelöst hatten) her kennt) weitere Ex-Mitstreiter des Kanadiers mit an Bord, um Gitarrist und Bandgründer Nikolai Wurk tatkräftig zu unterstützen.

Wer auf Grund dieser „Beziehungskiste“ von DUSKMACHINE ähnliches Kraftfutter erwartet, wird auch auf keinen Fall enttäuscht werden, denn schon mit dem riff-betonten Thrash-Groover „I Feel No Pain“ als Einstieg gibt es ordentlich was auf die Mütze. Auch im von Sirenengeheul eingeleiteten „Bloodshed“ macht der Vierer ordentlich Druck, vergisst dabei aber weder auf Hooks noch auf Melodien, wodurch sich die Nummer ähnlich schnell ins Gedächtnis einbrennt wie der Opener und das anschließend rausgeklopfte, vom Tempo her jedoch ein wenig gedrosselte, dafür um eine zusätzliche Schippe Groove angereicherte „Endless“, das obendrein ein gewissen hymnenhaften Charakter verabreicht bekommen hat.

Noch mehr in Richtung Hymne tendiert der Titeltrack, der auf Grund der Gesangsmelodien zudem auch den Namen NEVERMORE in Erinnerung ruft, wobei die Ähnlichkeit zu Warrel Danes früherer Band zwar bei Weitem nicht mehr so eklatant ist wie noch zu Debützeiten, als man vor allem die Stimme des früheren Frontmannes Hagen Hirschmann immer wieder mit Warrel verglichen hat, von der Hand zu weisen ist die Referenz aber dennoch nicht, zumal Joe ein nicht unähnliches Timbres besitzt.

Dass die Herrschaften – zugegebenermaßen etwas überraschend – jedoch nicht bloß auf kraftstrotzende Kompositionen setzen, sondern sehr wohl auf Abwechslung bedacht sind, beweisen sie mit dem gefühlvollen „Dying In My Skin“, auch wenn die Nummer im Endeffekt eher die Verschnaufpause vor dem alles zermalmenden Brecher „Conquer All“ darstellt. Mit dem relativ straighten Banger „Dripping“ sollten dann zwar auch die Traditionalisten auf ihre Kosten kommen, wirklich zünden mag die Nummer aber dennoch nicht. Besser rein flutscht da schon das emotionsgeladene und durch Geoff Downes (YES bzw. ASIA) unterstützte „My Empty Room“, mit dem es abermals ungeahnt ruhig weitergeht.

Als deftigster Track erweist sich „Hands Of Fate“, und zwar vorwiegend deshalb, weil man hier rifftechnisch durchaus in Richtung Modern/ Melodic Death Metal tendiert und Joe zu Beginn auch seine Kompetenz als Growler unter Beweis stellen kann, ehe DUSKMACHINE mit dem von Randy und einem fetten Double-Bass-Inferno eingeleiteten Nackenbrecher „Escaping“ das Album beenden.

In Summe also eine durchwegs gelungene und überraschend vielschichtige Vorstellung. Sollte man gehört haben!

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10.08.2013

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