Nach ca. achtjähriger Bandgeschichte brachten DUROTHAR aus dem hohen Norden bereits im Dezember ihr Debütalbum „Auf See“ heraus. Mit dem hohen Norden ist in diesem Fall Hamburg gemeint, nicht der tatsächliche Norden, wie man bei Genre und Optik ja gerne mal denken mag. Spätestens beim Reinhören wird dann aber klar, dass die fünf aus heimischen Gefilden stammen, denn ihre Texte sind durchweg Deutsch.
Um gleich mal bei den Texten zu bleiben; die befassen sich allesamt – wie der Albumtitel schon vermuten lässt – mit der Seefahrt. Zweitliebstes Thema sind Kämpfe und Schlachten, gerne auch mit der Seefahrt verbunden. Ein wenig eintönig wird es da auf Dauer schon, gibt die Wikingerkultur doch auch ganz andere Themen wie z.B. die nordische Mythologie oder die Kontakte mit fremden Kulturen her. Letztere werden zwar indirekt erwähnt, allerdings nur in Form von Feinden, die es zu bekämpfen gilt. Das hinterlässt dann einen etwas sauren Nachgeschmack. Zudem setzt man leider zu viel auf das seit der Unterstufe bekannte Reimschema a-b-a-b sowie Endreime allgemein, was viele der Texte dann etwas platt und gezwungen wirken lässt.
Sehr viel besser sieht es da auf der musikalischen Seite der Platte aus. DUROTHAR beweisen zum Beispiel ein wirklich gutes Gespür für Melodien. Nicht nur untereinander sind die Songs abwechslungsreich, auch in sich sind sie vielseitig und können vor allem mit starken Refrains punkten. Am besten kommt dabei „Mann über Bord“ weg, der einen zwar als Intro erstmal direkt mit selbigem Satz anbrüllt, dann aber gleich mit Druck in ein schnelles Riff einsteigt und ebenso fett weitergeht. Auch wenn es ein bisschen klischeehaft ist, ein musikalischer Stilvergleich mit AMON AMARTH ist hier durchaus angebracht. Vor allem in der Gitarrenarbeit schwingt eine Note der Schweden mit. Von Kopie kann aber keine Rede sein und verwechseln würde man die beiden Bands definitiv nicht. So ist das Hörerlebnis doch auch insgesamt ganz gut, auch wenn bei den Texten wirklich noch reichlich Luft nach oben ist.
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