Duncan Evans - Bird Of Prey

Review

Unter dem Pseudonym Henry Hyde Bronsdon ist Duncan Evans bei A FOREST OF STARS für Gesang und Gitarre zuständig, inzwischen hat er mit seinem Soloprojekt einen Vertrag über fünf Alben bei Auerbach Tonträger / Prophecy Productions unterschrieben. Erstes Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist die auf 500 Stück streng limitierte 7″ EP „Bird Of Prey“,  welche einen Vorgeschmack zum Debütalbum „Lodestone“ darstellt, dieses ist bereits eingespielt und soll im Laufe des Jahres veröffentlicht werden.

Duncan Evans spielt mit seinem Projekt rustikalen englischen Folk, Murder Ballads, melancholische Singer-Songwriter-Musik. Dabei zeigt sich der Liedermacher von Nick Cave, Tom Waits und Roy Harper beeinflusst, veredelt die beiden Stücke aber mit eigenem Ausdruck und Stil. Beide Songs sind von der Grundstimmung ruhige, aber auch immer wieder ausbrechende, dunkle, akustische Hymnen, dynamisch gespielt, spannend und atmosphärisch dicht. Die Musik wirkt schnörkellos, mit Gitarre und charmantem Gesang aufs Wesentliche reduziert, und klingt doch irgendwie nach mehr, viel mehr. Das kräftige „Bird Of Prey“, welches auch auf dem Album enthalten sein wird, erinnert mich zu Anfang sogar ein wenig an die guten alten SKYCLAD, das exklusive, intensiv-feine, zarte „She And I Must Part“ ist dagegen deutlich melancholischer, emotionaler und ruhiger. Wo A FOREST OF STARS mit opulenten, verschroben ausufernden, komplexen Kompositionen den Hörer plätten, verzaubert Duncan Evans mit seiner eindringlichen Stimme und dem einfach wirkenden, aber umso effektiverem Gitarrenspiel, und lädt zum Träumen ein. Ein bittersüßes, in sich stimmiges Werk, wahlweise für die nachdenklichen, ruhigen Momente des Lebens, aber durchaus auch passend für einen Abend mit Freunden im Pub.

04.05.2013

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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