DUIVEL lösen die Fesseln ihres Debüts und lassen die „Tirades Uit De Hel“ auf die Welt los. Möglichst plakativ soll das alles sein – da sticht das fantastisch gezeichnete Artwork noch am ehesten als Kreativleistung hervor. Erstaunlich, wie negativ etwas so Positives klingen kann; gemeint sind die hiesigen Zeilen. Tatsächlich beweist das Erstwerk als höllisch gutes Paradebeispiel, dass Zeit und Entwicklungen keine Rolle spielen müssen. Es liegt im Ohr der Hörerschaft, ob DUIVEL punkten oder bruchlanden. Wer auf einen reduzierten Sound steht, muss hier reinhören. Denn „Tirades Uit De Hel“ ist weder ein Abklatsch früherer Black-Metal-Vertreter noch eine billige Hommage.
DUIVEL entfesseln die „Tirades Uit De Hel“
Die Band ist mitunter prominent besetzt: An der Gitarre agiert N., der bei URFAUST unter dem Pseudonym VRDRBR am Schlagzeug sitzt, und P. bedient den Bass auch bei den Amerikanern BLACK ANVIL. Rein ins Vergnügen: Wenn der Gitarrensound direkt an die frühen DARKTHRONE-Alben erinnert, „Soulside Journey“ ausgenommen, leuchten die Augen all derer, die in der alten Schule freiwillig nachsitzen. Innovativ ist hier gar nichts, nicht mal der Bandname. Und vermutlich würden die Niederländer auch lieber in eine verschimmelte Schwarzwurzel beißen, als sich irgendwelchen erzwungenen Neuerungen, Trends oder Modernitäten zu unterwerfen.
DUIVEL weisen den Weg in die 90er
Stattdessen erweist sich auch das Keyboard, das teilweise an die „Drep De Kristne“-Zeit von TROLL erinnert, als funktionstüchtige Zeitmaschine in die 90er. Ohne das gut arrangierte instrumentale Extra wären es übrigens nur sechs Punkte, denn die Gitarren wirbeln vorwiegend Staub im Lager von VON und Konsorten auf und sind auf Dauer zu unspektakulär. Dass die Vocals aus verschiedenen Kehlen stammen, darunter von Musikern der Bands GALGERAS, URFAUST und VAAL, fächert die Abwechslung wiederum auf. Alles in allem ein kleines Ausrufezeichen, das angenehm verwelkt daherkommt und so vor allem die Rückbesinnung befriedigt.
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