DSK - From Birth

Review

DSK ist wieder so eine Band, bei der man sich fragt, wieso sie sich so stark an ihre Vorbilder klammert, anstatt ihr eigenes Ding zu machen. Wer braucht bitte den x-ten DYING FETUS oder NAPALM DEATH Klon? Man hört sich doch eh lieber die Originale an als irgendein krampfhaft nachgespieltes Prügelalbum aus der französischen Provinz. Zugegeben, DSK haben drauf was sie tun, ihre Mucke klingt nett und langweilt nicht. Neben den genannten offensichtlichen Inspirationsquellen, die wirklich oft herangezogen werden, mischen die Franzosen auch noch eine gehörige Portion Thrash und Hardcore dazu, bleiben allerdings die meiste Zeit im traditionell abgesteckten Rahmen. Aber warum nur? Dass man mit diesen Zutaten auch ganz anders umspringen kann zeigen sie selber!
„My Eyes Are Corrupted“ beginnt als klassischer High Speed Thrash Song, bevor er durch lupenreine Hardcore Shouts und röhrende Growls angereichert in einen wild groovenden Part mündet, den das DYING FETUS’sche Geblaste ordentlich nach vorn treibt. Aber was ist das? Klatsch-Samples? Hat man so was schon gehört? Ich zumindest nicht. Aber es passt wirklich perfekt! Doch damit nicht genug, denn selbst bei cleanem nu-metalligem Sprechgesang ist noch nicht Ende der stilistischen Fahnenstange und ein melodisches typisch IN FLAMESiges Twinguitar Solo beschließt einen Patchwork Song, der – mehrere seiner Art vorausgesetzt – dieses Album wirklich zu etwas besonderem hätte machen können.
Der Rest des Albums ist zwar wirklich auch nicht von schlechten Eltern, wirkt im Vergleich zu diesem Jungbrunnen im Einsatz seiner Stilmittel allerdings kalkulierter, limitierter, bietet dadurch leider wenig Neues und mit dem NAPALM DEATH Cover „Walls Of Confinement“ sogar Altbekanntes. Was man der Band zugute halten muss ist ihre Experimentierfreudigkeit, die einigen Songs tatsächlich einige frische Ideen bringt.
„From Birth“ ist ein gutes Album, aber zum großen Wurf, der bei DSK allemal drin ist, fehlt eben noch das vielzitierte „gewisse Etwas“, der letzte Biss, was in diesem Falle eindeutig eine Abnabelung von den Vorbildern und eine Konzentration auf die eigenen Stärken, sprich ein konsequenterer Einsatz der genreuntypischen Einflüsse, sind. Wie man’s besser macht wissen die Jungs eigentlich, sie müssen es nur noch umsetzen. Viel Potenzial ist da.

02.02.2005
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