Dryad's Tree - City Of Eyes

Review

Die Münchner DRYAD’S TREE haben schon mit ihrer Debütscheibe “Comfort In Silence“ aufhorchen lassen. Zwei Jahre später schickt das Quintett nun eine EP mit dem Titel “City Of Eyes“ hinterher, um an ihr musikalisches Schaffen anzuknüpfen. Um das Fazit mal vorweg zu nehmen: Sie tun es recht eindrucksvoll.

DRYAD’S TREE spielen einen exzellenten Mix aus Progressive-Metal und Death-Metal schwedischer Prägung. Die vier Stücke auf “City Of Eyes“ sind extrem abwechslungsreich gehalten und kommen erfreulich frisch aus den Boxen. Die Gitarren erinnern hier und da an IN FLAMES und auch das Wechselspiel mit cleanem und aggressivem Gesang passt zu den Songs. Die Münchner umspielen die progressiven Elemente ihrer Musik immer wieder mit harten Riffs, so dass auch vom Härtefaktor her hier alles im grünen Bereich ist. Dabei achten DRYAD’S TREE darauf, dass die Songs für den Hörer zu jeder Zeit nachvollziehbar und bei Nummern wie “Ashes Of Remembrance“ (das die Stärken der Band zum Schluss noch einmal bündelt) auch noch im Ohr bleiben.

Ein weiterer Pluspunkt der Band ist, dass sie ihre Songs nicht nach den gängigen Mustern zusammenstellen. So kann der Titeltrack beispielsweise mit einem Pianopart in der Mitte des Songs aufwarten, mit dem man so nicht gerechnet hat. Diese Nuance wirkt aber nicht wie ein Fremdkörper, sondern bereichert den Song und führt ihn elegant zum Ende hin. Auch die hier und da eingestreuten Samples passen sich dem jeweiligen Song an und somit ins Bild. “Fading Sorrow“ hingegen basiert auf typischen Progressive-Metal-Rhythmen und überzeugt mit einem sehr eingängigen Refrain. Insgesamt bieten die vier Lieder für beinahe jeden Metal-Fan etwas, weil DRYAD’S TREE stilistisch nicht festlegen. Zwar beschreiben sie ihren Stil selbst als Progressive-Death-Metal, doch es gibt noch sehr viele weitere Elemente im Sound der Band.

Die Songs sind zudem druckvoll produziert worden und so steht einer positiven Bewertung eigentlich nichts mehr im Weg. Ein kleiner Kritikpunkt sei aber noch angemerkt. Die Jungs sollten noch etwas an dem cleanen Gesang arbeiten, da hier in seltenen Fällen die Töne nicht zu hundert Prozent getroffen werden. Generell geht aber auch der cleane Gesang in Ordnung und ich warte mit Spannung auf das nächste richtige Album der Münchner. DRYAD’S TREE werden ihren Weg gehen, da bin ich mir sicher. Ein starker Vorgeschmack auf das neue Album ist “City Of Eyes“ allemal.

28.08.2009
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