Dry Kill Logic - The Dead And The Dreaming

Review

„Eins zwischen die Zähne bekommen…und immer noch lächeln können“, das ist eine Entwicklung, die Dry Kill Logic nach mehreren Bergtalfahrten für sich behaupten können. Nach einigen Wechseln auf der Besetzungscoach und einer kurzen Zusammenarbeit mit Roadrunner/Island Def Jam Records, wo sie nach zwei Independent Werken das starke Album „The Darker Side Of Nonsense“ veröffentlichten, ist nun „The Dead And The Dreaming“ in den Läden, das nach Meinung der Band das Resultat mehrerer richtig getroffener Entscheidungen war.
Und, wenn sich mit der Zeit Wut angesammelt haben soll, dann wird diese in dem Opener „Lost“ schon voll und ganz von der Seele gebrüllt. An der Mischung aus modernen Metal Riffs und Hardcore Geknüppel, der Stimme von Sänger Cliff Rigano, die einem die Beine wegzieht wie die Blutgrätschen von Jürgen Kohler zu besten Zeiten, und den fetten Drum Attacken, die einem nicht zwischen die Zähne schlagen, sondern eher den Schädel zerkloppen, kommt keiner ungeschoren vorbei. Kaum anders kommt „Buckles“ herüber. Die Double Bass Einsätze lassen ein angenehm warmes Gefühl ums Herz entstehen, das Blut fängt an zu zirkulieren, von der Pumpe in die Beine und dann in den Schädel, gegen die Schädeldecke, gegen die Schädeldecke, gegen die Schädeldecke… – herrlich.
Und, wenn der Schädel mal nach einer Pause bettelt, dann treten Songs wie das geniale „Push/Pull“ in Erscheinung. Neben der Axt wird hier nämlich ganz viel Sehnsucht und Gefühl ausgepackt. Der hitverdächtige Refrain wirkt verträumt, melancholisch, ja geradezu verzweifelt und ist ebenfalls wieder ein Beweis für die hervorragende und variable Stimme des Sängers – ganz nebenbei sorgt er für einen tagelangen Ohrwurm.
Damit wir uns nicht missverstehen: Dry Kill Logic haben nichts mit den typischen Vertretern des Genres zutun, es wird auch kein bisschen gerappt und massentauglich ist „The Dead And The Dreaming ebenfalls nicht – nur zu kurz und instrumentell etwas schlicht.

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10.10.2004

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3 Kommentare zu Dry Kill Logic - The Dead And The Dreaming

  1. stifdt sagt:

    Für mich DAS Album 2004!!! Egal welchen Metalstil man bevorzugt, wer da nicht anfängt zu bangen und mitzugröhlen dem ist nicht mehr zu helfen!!!!!
    Einfach nur GEIL!!!!!!!

    10/10
  2. zat sagt:

    Die Scheibe rockt, auch wenn manchmal der
    Moment fehlt, wo einem wirklich die Kinnlade runterfällt. Deswegen auch NUR neun Punkte ;)!

    9/10
  3. MetalGerhardt sagt:

    Die logische Weiterentwicklung der beiden Vorgänger.
    War „The Darker Side Of Nonsense“ in erster Linie wütend, besitzt „The Dead And The Dreaming“ in seinem Zorn eine unschlagbare Melancholie. Zwar ist keine reine Ballade mehr dabei, aber die Vocals sind abwechslungsreicher und wenn manch ein Refrain auch mal clean dargeboten wird, ist das keinerlei Anbiederung an den Mainstream.
    Hinzu gesellt sich eine Ohrwurmtauglichkeit, die fast unverschämt ist. Da hier mehr Abwechslung geboten wird, kommen auch keinerlei Filler mehr zustande. Für mich wirklich ein perfektes Album, welches sogar zum Glück so kurz ist.
    Danach wurde es leider still um diese geniale Band. Der Nachfolger „Of Vengeance And Violence“ konnte die hohe Qualität nicht mehr halten und seitdem gibt es kein neues Album, wobei man immer wieder davon liest, dass da noch etwas kommen soll.
    In diesem Bereich des Metals gehören Dry Kill Logic neben Element Eighty für mich jedenfalls zu den Spitzenreitern, aber beide Bands haben leider deutlich zu wenige Alben herausgebracht.
    Und damit wünsche ich allen einen guten Rutsch ins neue Jahr 🙂

    10/10