Die Supergroup des Post-Metal DROWNSHIP meldet sich endlich mit ihrem heiß ersehnten ersten Langspieler “Tidal Passages“. Bisher haben die Hamburger mit dem leicht irreführenden Namen, der eine Fusion aus „drowning“ und „fellowship“ ist, und nichts mit Schiffen zu tun hat (lässt sich zugunsten von Metaphern aber leicht missachten), erst mit einer EP von sich reden gemacht – und direkt den Hunger auf mehr geweckt.
“Tidal Passages“ lässt sich mit der Strömung treiben
Und mehr liefert “Tidal Passages“ definitiv. Nicht nur, wenn es um die reine Anzahl an Songs geht, sondern vor allem auch mehr an gleichbleibend hoher Qualität und stimmigen Arrangements. Die Erfahrung aus den anderen Bands der Bandmitglieder, zum Beispiel bei OPHIS und TODTGELICHTER, ist den Hamburgern anzuhören und die Produktion und Ausführung des Debüt-Albums entsprechend professionell.
Mehr Songs bedeuten natürlich auch mehr Möglichkeiten, sich auszuprobieren – und die nutzen die Hamburger ohne mit der Wimper zu zucken. “Pacified“ beginnt mit wabernden Ambience-Sounds, die sich langsam zu einem frontalen Post-Angriff hochschaukeln, “Cradled By Fire“ experimentiert mit fast theatralischen Vocals und Melodielinien ohne dabei kitschig zu werden und der Zwischenspieler “A Tomb Between Stars“ zeigt DROWNSHIPs Bandbreite an Vocals und atmosphärisches Feingefühl.
Mit dem abschließenden Song “Iconoclast“ gibt es sogar ein Duett mit Marta J. Braun von TODTGELICHTER, das zwischen Melancholie und Frustration schwankt und “Tidal Passages“ mit einem Song abschließt, der im Gedächtnis bleibt. Auch, wenn die Kooperation sich sicher angeboten hat und super klingt, hätte die Band die Unterstützung für ihr erstes Album aber gar nicht nötig gehabt, sondern überzeugt bereits auf ihrem Debüt mit Sicherheit und Charakterstärke.
DROWNSHIP treffen mitten ins Schwarze
“Tidal Passages“ ist ein Rundumschlag, der klar zeigt, was DROWNSHIP können und was in Zukunft von der Hamburger Band zu erwarten ist. Die Post-Metaller hatten offensichtlich ihre Freude daran, verschiedene Ideen und Elemente auszuprobieren und lassen sich treiben, ohne dabei das Ruder aus der Hand zu geben oder ihren eigenen Sound zu kompromittieren. Wenn die MS DROWNSHIP ablegt heißt es: zurücklehnen und genießen – aber bitte mit emotionaler Rettungsweste.
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