Drowning Pool - Full Circle

Review

DROWNING POOL gehören wohl zu jenen amerikanischen Bands, die dank eines einzigen großartigen Songs (womit natürlich „Bodies“ gemeint ist) genug an ihrem Bekanntheitsgrad werkeln konnten, um nun bis an ihr Lebensende mittelmäßige bis leicht überdurchschnittliche Alben veröffentlichen zu können. „Full Circle“ bahnt sich nun als drittes Werk in dieser Reihe an, und mit dem langjährigen Bandfreund Ryan McCombs ist nun auch ein weiterer Ersatz für den verstorbenen Sänger Dave Williams gefunden.

Und wie befürchtet, haftet der Scheibe dennoch ein konsequenter 08/15 Ansatz an. Eine leichte soundtechnische Entwicklung tiefer in den Stoner- und Countrybereich rein, konnte die Beliebigkeit mit der hier offensichtlich am Neuanfang gefeilt wurde beim besten Willen nicht überdecken. Zwar sind die Lieder im Endeffekt nicht schlecht geworden, aber halt doch nur leichter Überdurchschnitt. Einzige Ausnahmen sind das experimentive „Upside Down“, das cool rockende „No More“ oder das abschließende Cover von BILLY IDOLs „Rebel Yell“. Doch nicht nur diese ziemlich schlechte Ausbeute für eine Band mit einem Namen wie DROWNING POOL sollte die Verkäufe hierzulande runterdrücken, sondern auch das allzu amerikanische Flair. Schon ICED EARTH sind ja mit ihrem propagandistischen Song über 9/11 ziemlich auf die Schnauze geflogen, und die Mannen um Gitarrist C.J. Pierce konnten sich bei mir mit der ersten Singleauskopplung „Soldiers“ – „gewidmet allen Soldaten auf der Welt“ – ähnliche Antipathien erringen. Meinungsfreiheit hin oder her, aber bei sowas rollen sich mir die Arschnägel ins Steißbein.

Dementsprechend ist „Full Circle“ wohl trotz immerhin noch leicht überdurchschnittlichen Songs nur einer Minderheit zu empfehlen, die wohl ähnlich groß sein muss, wie die der Briten die im zweiten Weltkrieg unter der Naziflagge marschieren wollten. Gut dass man Dave Williams damit nicht mehr in Verbindung bringen kann.

27.08.2007
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