Mit „Craving For Redemption“ legt die fünfköpfige Female-Fronted-Truppe DROWNED BY DARKNESS aus Schwäbisch Hall ihr Debut vor – mit über 44 Minuten Spieldauer bekommt man eine ordentliche Portion Futter. Zu hören ist dabei eine Mischung aus modernem Metalcore und teilweise klassischem Heavy Metal.
Das Intro würde DEAD BY APRIL gut zu Gesicht stehen, ist keyboard-beladen und modern, jedoch relativ nichtssagend und für die folgende Musik eher untypisch. „Fuck That“, der erste richtige Song des Albums, startet ganz gut, schnell und modern – wenn man von schmerzhaft anmutenden Tönen der Sängerin absieht. Dabei ist zu vermerken, dass sie im Clean-Bereich durchaus eine rockige und kräftige Stimme entwickeln kann (erinnert an DEMONICA, aber auch AVRIL LAVIGNE), sobald sie zu Screams wechselt, will man jedoch, anstatt mitzubangen, eher einen Schal und Kamillentee reichen (das muss doch weh tun?!) – aber zum Glück lässt sie das ab dem dritten Song auch sein.
Generell hält die Verpackung nicht, was sie verspricht. Frontröhre Ela Hörhold setzt sich bauchfrei und im engen Lederhöschen gekonnt in Szene – schade nur, dass dabei der Rest der Band bei der Präsentation im Mittelfeld stecken bleibt. Es klingt fast nach einer One-Woman-Show: Ihre Stimme ist ein wenig zu dominant, das Timbre jedoch gleichbleibend und unspektakulär. Dies ist bedauerlich, denn Talent ist vermutlich an allen Stellen vorhanden – nur hört man davon einfach zu wenig. Es ist entweder zu leise oder zu ähnlich und es bleiben mehr Fragen offen als beantwortet werden: Sind das männliche Growls bei „Your Misuse“ und „Crushed And Burned“? Wieso hört man diese so schlecht? Und wohin sind die Drums verschwunden? Man erahnt zwar gutes und exaktes Drumming, aber so ganz sicher kann man sich nicht sein, denn es ist zu leise und die Stimme und die Riffs davor sind zu laut. Genau das zeigt das Problem mit „Craving For Redemption“: Potential ist zu vermuten, aber es hat nur wenige zündende Momente. Zusätzlich lässt die Spannung nach dem vierten Song erheblich nach, weswegen mehr als die Hälfte der Songs unbemerkt an mir vorbei plätschert, ohne dass sich auch nur eine der Melodien festsetzt.
Als Anspieltipp kann der Song „Rebellion Of Fire“ herangezogen werden: Er zeigt die Dinge, in denen Potential bei DROWNED BY DARKNESS zu erahnen ist. Jedoch ist es ratsam, sich nicht nur auf einen Punkt – hier die Sängerin – zu konzentrieren, sondern sich als eine Einheit zu präsentieren und ein wenig Abwechslung zu bieten, damit der Hörer auch einen Anreiz hat, die gesamten 44 Minuten aufmerksam zuzuhören. Genau dieser Anreiz fehlt dieses Mal einfach.
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