Drown Incorporated - Momentum

Review

Zitat Promobriefchen: „Aufgewachsen mit Bands wie Machine Head, Alice in Chains, Sepultura, Pantera und Disturbed verarbeiten DROWN INC. verschiedenste Spielarten das Metal- und Hardcore Genre und schaffen so einen Stil, der durch rohe Sounds, treibende Rhythmen und eine einzigartige Stimme geprägt ist.“ Tausend mal gehörter Indikator für eine durchschnittliche Metalcore Scheibe, also kann man schon mal guten Gewissens ohne eine einzige Note gehört zu haben die Mittelmaßpunktzahl zücken. Denkste! Denn etwas aufregender als der x-te NWOAHM-Schnarchanfall ist das Debut der Düsseldorfer DROWN INCORPORATED schon und obiger O-Ton beschreibt „Momentum“ eigentlich ziemlich treffend. Aber nur eigentlich, denn die vier Jungs erschaffen keinen neuen Stil, obwohl sie auch weit von den üblichen Stilfloskeln entfernt sind. Metalcore findet hier kaum satt, stattdessen könnte man an den neo-thrashigen Groovewellen beinahe ersaufen. Hier wogt es vorwiegend im Midtempo nur so vor Elementen oben genannter Bands: wuchtig-schwingende Abrissbirnen à la MACHINE HEAD wälzen sich mit ihren riesigen Kiefern mahlend durch eine bunte Landschaft aus PANTERA´scher Progressivität, thrashigen Versatzstücken alter SEPULTURA und modernen Handkantenschlägen der Marke DISTURBED. Dabei können DROWN INC. vor allem in den melodischen Teilen überzeugen; wird es zu rabiat, verabschiedet sich der Wiedererkennungswert merklich. So sehr man aber versucht eine eigene Note hineinzubringen, so sehr entpuppt sich das Baukastensystem als kleines Dilemma: einerseits orientiert man sich überzeugend und frisch an den großen Vorbildern, andererseits reissen jene zu sehr das Ruder an sich. Davon zeugen z.B. nicht nur „The More Things Change“/“The Burning Red“-Quasi-Doppelgänger wie „Godsleep“, sondern vor allem Frontmann Patrick Blättermann. Der klingt so stark nach einer schizophrenen Version von Robb Flynn und Phil Anselmo, dass er sich nie wirklich für einen Daseinszustand entscheiden kann. „Momentum“ ist sicherlich keine bloße Abkupferungsgeschichte, in der Fangunst täte aber ein wenig mehr Distanz zu Altbekanntem sicherlich gut. Knappe 7 Punkte.

12.03.2006

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