Aus Frankreich kommt mal wieder eine außergewöhnliche Band. DRONTE sind eine siebenköpfige Gruppe aus Paris, die mit ihrem Debütalbum „Quelque Part Entre La Guerre Et La Lâcheté“ versuchen, neue Wege zu beschreiten. Eine der sich selbst gestellten Aufgabe: Metal ohne elektrisch verzerrte Gitarre spielen. Geht? Hören wir mal!
„Quelque Part Entre La Guerre Et La Lâcheté“ – ein neues Musikgenre, erfunden von DRONTE?
Selbst bezeichnen DRONTE ihre Musik als Akustik Post Metal, wobei ganz klar Jazz, Alternative Rock und irgendwo auch Kammermusik die Basis bilden. Ungewöhnlich auch die Instrumente, DRONTE bedienen sich u. a. eines Kontrabass, Saxophon, Vibraphon, dazu Akustikgitarre, Schlagzeug und französischer Klargesang, ruhiger Erzählstimme, mit einigen Growls angereichert, die in diesem Umfeld eher fremd wirken. Die akustischen Instrumente ersetzen ihre elektrischen Brüder, dass das durchaus stimmig sein kann, haben schon viele bewiesen, nicht zuletzt APOCALYPTICA. Das Schlagzeug schafft durch sein Spiel ebenfalls die Verbindung zum Metal. Durchgehend in Moll vorgetragen, herrscht eine eher düstere Atmosphäre. Es ist nicht gerade einfach, die abwechslungsreiche, nicht-lineare Musik von DRONTE zu beschreiben. Da wäre zum Beispiel der recht flotte Opener „Champion En Série“, man hört eindeutig Jazz, dann diese Growls und auch noch Rap, wird zwischendurch richtiggehend lärmend und so richtig weiß man nicht, was das jetzt eigentlich genau sein soll. Das folgende „Théâtre Du Vacarme“ hat einen sehr cleveren Songaufbau. Die akustischen Instrumente bilden die Basis, Spoken Words und Growls darüber, toller Beat, und dann verwandelt sich auch noch der Vers überraschend in den Refrain. Irgendwie schaffen es DRONTE dabei auch, disharmonische Klänge passend miteinander zu verbinden. Hat was! Die nachfolgenden Stücke sind ruhiger und narrativer gehalten, ohne Gesang wäre das echt coole Background-Musik in einer Bar. Grundsätzlich ist die Musik interessant, in sich stimmig und hat auf jeden Fall einen gewissen Reiz. Trotz zahlreicher guter Momente schaffen es die teils unbequemen Songs aber leider nicht so richtig, den Hörer zu packen und zu fesseln, dafür rauscht einfach vieles einfach vorbei. Hier und da wünscht man sich etwas mehr Dynamik, mehr Tempo, weniger Sprechgesang, mehr roter Faden. Das Ganze liegt irgendwo zwischen MESHUGGAH, PORTISHEAD, MOGWAI, APOCALYPTICA und IGORRR. Wer auf der Suche nach dem Exotischen ist, sollte mal in „Quelque Part Entre La Guerre Et La Lâcheté“ reinhören!
Mir gefallen die harschen Vocals im Verbund mit der ungewöhnlichen Instrumentierung außerordentlich gut, stehen diese doch für ein gewisses archaisches Moment und kontrastieren das sehr saubere Songwriting, respektive ergänzen dessen Kauzigkeit. Für Freunde von Ottone Pesante, John Zorn und ähnlich krankem Scheiß.